Borussia baut Vereinsrekorde im Pokal aus

„Hauptsache zu Hause“– das ist im DFB-Pokal das Mindest-Wunschlos der meisten Vereine. Doch die Borussen sollten nach dem Weiterkommen gegen Fortuna Düsseldorf bis zur Achtelfinal-Auslosung am Sonntag (18 Uhr, live in der ARD) vielleicht noch mal in sich gehen. In mehr als 13 Jahren Borussia-Park gab es ohnehin erst sieben PokalHeimspiele, von denen nur zwei offiziell gewonnen wurden. Denn in Pokalwettbewerben gilt die Regel: Nur Siege, die spätestens in der Verlängerung errungen wurden, gehen als solche in die Statistik ein. Selbstredend freute sich trotzdem kein Borusse im Frühjahr über ein Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt, weil das Halbfinal-Aus erst im Elfmeterschießen kam.

Die offizielle Arithmetik wiederum sorgt auswärts für starke Serien: Die sieben Auswärtssiege in Folge nach 90 Minuten sind sogar ein Vereinsrekord, der indes schon mit dem sechsten Mitte August bei RotWeiss Essen aufgestellt wurde. Deutlich war keiner der Erfolge seit April 2015, aber da ist der Pokal bekanntlich gnädig, weil nur das Weiterkommen zählt. Es gab ein 3:1 beim FC St. Pauli, ein 2:0 beim FC Schalke, ein 1:0 bei der SV Drochtersen/Assel, ein 2:0 bei der SpVgg Greuther Fürth, ein 2:1 beim Hamburger SV, das 2:1 in Essen und nun das 1:0 in Düsseldorf.

Zwölf Pokal-Auswärtsspiele in Folge (seit dem Auftritt bei Fortuna Düsseldorf im Oktober 2012) ist Borussia in der offiziellen Statistik ungeschlagen. Auch das ist eine Bestmarke in Borussias Pokal-Historie, die bereits im Februar in Fürth aufgestellt wurde. Bis dahin waren acht ungeschlagene Auswärtsspiele von 1972 bis 1976 die meisten gewesen. Beim SV Darmstadt (2013) und Ar- minia Bielefeld (2015) kam in dieser Zeit allerdings das Aus im Elfmeterschießen, jeweils bei einem Drittligisten. Deshalb wäre der SC Paderborn, der am Dienstag den VfL Bochum ausschaltete, womöglich kein bevorzugtes Los für die nächste Runde. Sogar 17-mal hintereinander seit Dezember 2010 hat es Borussia auswärts im Pokal mindestens in die Verlängerung geschafft.

Die Lose wird am Sonntag Stefan Effenberg ziehen. Der hat Borussia als Kapitän 1995 zur schönsten Sorte von Siegen im Pokal geführt: auf neutralem Platz im Berliner Olympiastadion.