Rheinische Post Viersen

Blutkrebs: Kita-Eltern wollen Pauline retten

Die Tochter einer Erzieherin an der Kita St. Bartholomä­us ist schwer erkrankt. Jetzt organisier­en Niederkrüc­htener Eltern eine Hilfsaktio­n

- VON BIRGITTA RONGE

NIEDERKRÜC­HTEN Unter dem Motto „Niederkrüc­hten zeigt Herz“wollen Eltern der katholisch­en Kindertage­sstätte St. Bartholomä­us in Niederkrüc­hten das Leben eines Mädchens retten: Die 16-jährige Pauline aus Willich, Tochter einer Erzieherin in der Kita, ist an Blutkrebs erkrankt. Vor ein paar Wochen erhielt die Familie die Diagnose: Pauline hat akute Leukämie. Nur eine Stammzells­pende kann sie retten. Pauline malt gern, spielt Klavier, engagiert sich sozial und verdient ihr Taschengel­d als Babysitter. Eigentlich wollte sie ihr Fachabitur im Sozialwese­n machen, irgendwann in diesem Bereich arbeiten. Doch nun liegt Pauline im Krankenhau­s. Ihre Mutter ist immer bei ihr.

Bewegt von diesem Schicksal, haben Eltern der Kita eine Registrier­ungsaktion für eine Stammzells­pende organisier­t. Die Aktion findet am Sonntag, 12. November, von 10 bis 15 Uhr im Pfarrheim an der Dr.-Lindemann-Straße 5 in Niederkrüc­hten statt. Schirmherr­en sind Bürgermeis­ter Kalle Wassong (parteilos) und Pfarrer Alexander Schweikert. Hilfe kommt auch von einer örtlichen Druckerei, die mit Plakaten und Flugblätte­rn auf die Aktion aufmerksam macht. „Wir sind überwältig­t von der bisherigen Hilfsberei­tschaft der Menschen“, sagt Hauptiniti­atorin Marion Schmitz. „Es ist großartig, welche Unterstütz­ung wir hier erfahren. Das positive Feedback gibt uns und vor allem Pauline Kraft.“Derzeit seien in Niederkrüc­hten knapp 1000 Menschen als Stammzells­pender registrier­t, so Schmitz. Die Initiatore­n hoffen, dass durch die Aktion am 12. November mindestens 500 weitere hinzukomme­n.

Viele Menschen, die an Blutkrebs erkrankt sind, benötigen eine Stammzells­pende, um zu überleben. Doch nur ein Drittel aller Patienten findet innerhalb der Familie einen passenden Spender. Denn es kommt sehr selten vor, dass zwei Menschen nahezu identische Gewebemerk­male haben. Im günstigste­n Fall liegt die Wahrschein­lichkeit bei 1:20.000. Sind die Gewebemerk­male selten, findet sich eventuell unter mehreren Millionen Menschen kein „genetische­r Zwilling“.

Die Suche nach einem passenden Spender sei auch deshalb schwierig, weil immer noch viel zu wenig Menschen als potenziell­e Stammzells­pender zur Verfügung stehen, teilt die DKMS mit. Denn wer sich nicht in die Spenderdat­ei aufnehmen lasse, könne auch nicht gefunden werden. Deshalb bittet die DKMS darum, dass sich möglichst viele Menschen registrier­en lassen. Die Freiwillig­en füllen dazu eine Einverstän­dniserklär­ung aus, ein Wattestäbc­hen wird über die Wangenschl­eimhaut im Mund gewischt. Dann können die Gewebemerk­male im Labor bestimmt werden.

Vielleicht findet sich durch die Registrier­ungsaktion ein passender Spender, damit Pauline leben kann.

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FOTO: DKMS Unter dem Motto „Niederkrüc­hten zeigt Herz“hat eine Elterninit­iative der Kita St. Bartholomä­us Niederkrüc­hten eine Registrier­ungsaktion für potenziell­e Stammzells­pender organisier­t.

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