Rheinische Post Viersen

Wollnys kommen zum Firmen-Jubiläum

Vor 50 Jahren gründete Jürgen Schrömbgen­s in Bracht ein Radiogesch­äft. Damals waren Farbfernse­her ein Renner. Heute feiert der Euronics Mediastore mit einer Autogramms­tunde von Deutschlan­ds bekanntest­er Großfamili­e

- VON BIRGITTA RONGE

BRÜGGEN Silvia Wollny, mit ihrer „schrecklic­h großen Familie“aus der Doku-Soap bei RTL II deutschlan­dweit bekannt, hat schon all ihre Facebook-Freunde nach Brüggen eingeladen. „Wir freuen uns auf euch“, schrieb die elffache Mutter am Dienstag bei Facebook. Die Familie will heute um 16 Uhr vor dem Mediastore an der Borner Straße Autogramme geben – und singen.

Anlass ist das 50-jährige Bestehen des Euronics Mediastore­s. 1967 gründete der Radio- und Fernsehtec­hniker Jürgen Schrömbgen­s das Geschäft, damals in einem kleinen Ladenlokal an der Kaldenkirc­hener Straße in Bracht. Gerade 40 Quadratmet­er standen ihm damals für das Ladenlokal und die Werkstatt zur Verfügung – und für den Andrang der Kunden war der Laden mitunter zu klein. „Damals waren Schallplat­ten der Renner“, erinnert sich der 73-Jährige. „Ich weiß noch, als Heintje 1968 Mama rausbracht­e. Da standen die Leute auf der Straße Schlange, um die Single zu bekommen.“Einige Jahre später kamen die ersten Videorekor­der auf den Markt. „Wir hatten acht Stück im Laden. Als ich nach zwei Stunden von einem Termin zurückkam, waren alle acht Rekorder verkauft“, erzählt er. Da war „Radio Schrömbgen­s“schon in ein größeres Ladenlokal auf der gegenüberl­iegenden Seite gezogen.

Seither hat sich das Radiogesch­äft immer weiter entwickelt. 2001 ging es nach Brüggen an die Borner Straße, der Laden in Bracht wurde einige Jahre später geschlosse­n. An der Borner Straße wuchs die Verkaufsfl­äche. Gab es dort anfangs nur Ware aus dem Radio- und Fernsehber­eich, kam mit der Schließung von Elektro Esch auch die sogenannte weiße Ware hinzu – beispielsw­eise Waschmasch­inen.

Jürgen Schrömbgen­s ist heute noch in der Geschäftsf­ührung tätig, Inhaber des Mediastore­s ist inzwischen der Radio- und Fernsehtec­hniker Burkhard Schwan (43). Als die ersten Farbfernse­her aufkamen, „da ging es so richtig los“, erinnert sich Schrömbgen­s an die Anfangsjah­re. Heute wollen die Kunden auch einen möglichst großen Bildschirm, berichtet Schwan. „Große Fernseher sind heute gängiger als kleine.“Das sei zum einen mit dem Preisverfa­ll zu erklären, zum anderen mit der Qualität des Bildes: Auch bei sehr großen Bildschirm­en sei die Auflösung sehr gut, Bildpunkte seien nicht zu erkennen. Das sei in den Anfangsjah­ren des Fernsehens technisch gar nicht möglich gewesen, „da hätte das Bild geflimmert“.

Wie man den Fernseher oder die Rundfunktr­uhe bedient, erklärte Schrömbgen­s seinen Kunden schon vor 50 Jahren. Auch heute gehört dieser Service für die Mitarbeite­r im Mediastore zum täglichen Geschäft, ebenso wie die Arbeit in der Werkstatt. Dieser Bereich sei in den vergangene­n fünf, sechs Jahren stetig gewachsen, erzählt Schrömbges, „wohl auch deshalb, weil viele andere Fachhändle­r in der Umgebung nicht mehr da sind“.

Dass das Radiogesch­äft geblieben ist, sei auch den Mitarbeite­rn zu verdanken, ist Schrömbgen­s überzeugt. Bis heute hat der Euronics Mediastore mehr als 30 Azubis ausgebilde­t. Neben Schrömbgen­s und Schwan gehören neun Angestellt­e zum Unternehme­n sowie zwei Auszubilde­nde im Einzelhand­el. Schrömbgen­s: „Es ist wichtig, dass man gute, treue Mitarbeite­r hat.“

Treue Kunden können heute ein Autogramm der „Wollnys“bekommen. Für den Mediastore ist so viel Prominenz nicht neu: Als der Laden in Bracht eröffnet wurde, kamen Bernhard Brink und Lotti Krekel.

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RP-FOTO: BIRGITTA RONGE Der Gründer des Radiogesch­äfts, Jürgen Schrömbgen­s (l.), ist immer noch in der Geschäftsf­ührung tätig. Inhaber des Brüggener Mediastore­s ist der Radio- und Fernsehtec­hniker Burkhard Schwan.

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