Staatsstreich: Napoleon wird Erster Konsul
Napoleon Bonaparte hatte sich vor allem beim Italienfeldzug 1796 bis 1797 einen guten Ruf erkämpft. Die Ägyptische Expedition war zwar weniger erfolgreich gewesen, trotzdem wurde der Korse bei seiner Rückkehr in Paris wie ein Held gefeiert. Das revolutionäre Frankreich befand sich zu dieser Zeit außen- und innenpolitisch in einer schwierigen Lage. Seit 1795 herrschte das Direktorium, bestehend aus fünf Männern. Es hatte den Nationalkonvent nach dem Sturz Robespierres und dem Ende der Schreckensherrschaft ersetzt. Doch das Direktorium galt als schwach. Der Staatsstreich, der nach dem französischen Revolutionskalender 18. Brumaire VIII genannt wurde, beendete im November 1799 die Zeit des Direktoriums. Am folgenden Tag, dem 10. November 1799, wurde Napoleon zum Ersten Konsul ernannt. Die beiden anderen Konsuln wurden zunächst Emmanuel-Joseph Sieyès und PierreRoger Ducos. Beide hatten bereits dem letzten Direktorium angehört und Napoleon unterstützt. Die wahre Macht erhielt aber der Korse, der Weg zu einer Diktatur war damit geebnet. Napoleon erklärte die Französische Revolution für beendet und ließ eine neue Verfassung ausarbeiten. Nach dieser sollten die Konsuln alle zehn Jahre von einem aus 80 Mitgliedern bestehenden Senat gewählt werden. Doch schon 1802 ließ Napoleon sich zum „Konsul auf Lebenszeit“bestimmen. 1804 folgte die Kaiserkrönung.