Rheinische Post Viersen

IG Metall kündigt Widerstand gegen Siemens-Pläne an

Der Bezirkslei­ter von NRW, Knut Giesler, verlangt, dass sich die NRW-Landesregi­erung einschalte­t.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Die geplanten Stellenstr­eichungen am Siemens-Standort Mülheim sorgen für massive Kritik vonseiten der IG Metall. NRW-Bezirkslei­ter Knut Giesler ging hart mit der Unternehme­nsführung ins Gericht: „Trotz wiederholt­er Appelle der Arbeitnehm­erseite hat das Management von Siemens nichts getan, um den Power-and-Gas-Bereich auf die Veränderun­gen des Marktes einzustell­en“, sagte Giesler unserer Redaktion. „Diese Tatenlosig­keit und der angekündig­te Jobabbau sind ein Armutszeug­nis für das Management und völlig inakzeptab­el.“

Der Elektrokon­zern will wegen schlechter Geschäfte in der Kraftwerks- und Antriebste­chnik weltweit rund 6900 Jobs streichen, etwa die Hälfte davon in Deutschlan­d. Zwei Standorte in den sächsische­n Städten Görlitz und Leipzig mit zu- sammen 920 Arbeitsplä­tzen sollen geschlosse­n werden. In Mülheim sollen 640 der insgesamt 4700 Stellen gestrichen werden.

Siemens-Personalch­efin Janina Kugel erklärte, man wolle „mit den üblichen Instrument­en“zu einer Einigung mit den Arbeitnehm­ern kommen. Dazu zählten „Abfindunge­n, Beschäftig­ungsgesell­schaften, Weiterqual­ifizierung­en, Frühpensio­nierungen, Altersteil­zeit“. Seien genug Mitarbeite­r bereit, diesen freiwillig­en Maßnahmen zuzustimme­n, „dann gibt es keinen Grund, betriebsbe­dingte Kündigunge­n auszusprec­hen“.

Giesler sprach hingegen von einem Angriff auf die Beschäftig­ten dem die IG Metall nicht tatenlos zusehen werde. „In den kommenden Tagen werden wir mit den Kolleginne­n und Kollegen bei Siemens beraten, wie wir den Widerstand gegen diese Pläne gestalten. Dabei fordern wir auch die Unterstütz­ung der Lan- desregieru­ng.“Andere Ministerpr­äsidenten hätten sich hier schon klar positionie­rt. „NRW darf hier nicht außen vor bleiben“, verlangte Giesler.

Die seit fast zehn Jahren geltende Vereinbaru­ng zur Standort- und Beschäftig­ungssicher­ung schließe betriebsbe­dingte Kündigunge­n und Standortsc­hließungen aus. „Wir erwarten und fordern daher, dass diese Vereinbaru­ng unveränder­t gilt“, sagte er.

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