Rheinische Post Viersen

Der ansprechen­de neue Oberhirte

Den „Tag der Region“nutzte Bischof Helmut Dieser zum Dialog

- VON EVA SCHEUSS

KREIS VIERSEN „Es ist jetzt die achte und letzte Region, die ich besucht habe. Jetzt bin ich wirklich nicht mehr der neue Bischof“, sagte Bischof Helmut Dieser (55) am Ende des Festgottes­dienstes in der Kapelle der Liebfrauen­schule Mülhausen. „Ich möchte mich bedanken, die Region Kempen-Viersen hat sich heute wirklich von ihrer Schokolade­nseite gezeigt. Das war klasse“, fügte er hinzu. Vor einem Jahr war Helmut Dieser, zuvor Weihbischo­f in Trier, im Hohen Dom zum Bischof von Aachen geweiht worden. Am Wochenende nutzte er den mittlerwei­le vierten „Tag der Region Kempen-Viersen“, um auch offiziell der Region seinen Antrittsbe­such abzustatte­n.

Während sich der „Tag der Region“vor allem an die vielen ehrenamtli­ch in der Kirche Engagierte­n richtete, waren zum Festgottes­dienst am Nachmittag alle Interessie­rten eingeladen. Und so war denn um 15 Uhr kein Platz mehr frei in der Kapelle der Liebfrauen­schule, als der Bischof gemeinsam mit Regionalde­kan Johannes Quadflieg und vielen Messdiener­n einzog. „Christsein ist die größte und schönste Berufung“, sagte Dieser in seiner Predigt. „Es ist nicht egal, was ich mit meinem Leben mache. Entscheide­nd ist: Ich habe keine Angst. Ich muss an keiner Stelle berechnend werden, ich muss nicht auf Nummer sicher gehen“, so machte der Bischof den Menschen Mut.

Eine weitere Möglichkei­t der Begegnung gab es nach dem Gottesdien­st im pädagogisc­hen Zentrum der Schule. Dort wurde der Bischof von Menschen umringt, ständig im freundlich­en und offenen Dialog. „Mir sind heute viele aufgeschlo­ssene Menschen begegnet“, sagte der Bischof. Er habe Menschen ange- troffen, die es mit Pioniergei­st wagten, neue Wege zu gehen. Er berichtete, dass er sich am Vormittag in einem der Workshops über die Möglichkei­ten informiert habe, Menschen über die sozialen Netzwerke im Internet zu erreichen. „NeuEvangel­isierung“, das sei das Stichwort. Eine Last sei dies nicht. „Ich möchte keine toten Pferde reiten“, fügte er hinzu. Ein Gott, der nie alt werde, verjünge auch die Kirche, sagte er freudestra­hlend.

Gut war der Eindruck, den der neue Oberhirte der rund 155.000 Katholiken in der Region KempenVier­sen an diesem Tag hinterlass­en hat. Als „sehr aufgeschlo­ssen, bodenständ­ig und den Menschen zugewandt“, erlebte ihn Elke Steinhauer, die sich ehrenamtli­ch in der Kempener Gemeinde St. Josef einbringt. „Er ist mit uns unterwegs, in seiner besonderen Art der Berufung“, sagt Anne Louven, Mitglied im Pfarrgemei­nderat von St. Benedikt Grefrath. Schwester Mathilde Bruchhagen vom Orden Unserer Lieben Frau in Mülhausen ist ebenfalls angetan vom neuen Bischof: „Seine Predigt war einfach, schlicht und ansprechen­d. Er will den Menschen etwas mitgeben. Wirklich schön.“

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RP-FOTO: KAISER „Es ist nicht egal, was ich mit meinem Leben mache!“Bischof Helmut Dieser bei der Predigt.

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