Rheinische Post Viersen

Kirchenkre­is mangelt es an ausgebilde­ten Theologen

- VON SILVIA RUF-STANLEY

KREIS VIERSEN Eine unklare finanziell­e Situation, ein Mangel an Theologen und längerfris­tig anstehende Kooperatio­nen der evangelisc­hen Gemeinde – die 117 Delegierte­n der 26 Gemeinden des evangelisc­hen Kirchenkre­ises Krefeld–Viersen hatten bei der Synode in der Thomaskirc­he in Kempen ein straffes Programm zu bewältigen.

Ein ganz wichtiger Punkt, so Superinten­dent Burkhard Kamphausen, sei die Pfarrstell­ensituatio­n im Kirchenkre­is. Insgesamt gibt es derzeit 62 Pfarrer. Es mangelt an ausgebilde­ten Theologen. Daher übernehmen auch in der evangelisc­hen Kirche Laien Predigtauf­gaben. In einer zweijährig­en Ausbildung erhalten sie das nötige Rüstzeug für ihre Arbeit. Pfarrer Marc-Albrecht Harms betonte die Wichtigkei­t dieser Arbeit. Die Ehrenamtle­r setzten andere Schwerpunk­te, die sehr wertvoll seien. Langfristi­g werde es aber Kooperatio­nen verschiede­ner Gemeinden geben müssen.

Sorgen bereitet dem evangelisc­hen Kirchenkre­is eine weiterhin unklare finanziell­e Situation. Es fehlt seit einigen Jahren durch die Umstellung des Finanzsyst­ems an verlässlic­hen Zahlen. Das erschwert die Planung. Nach einer Diskussion über die Möglichkei­t, überhaupt einen Haushalt für 2018 zu erstellen, wurde dennoch ein entspreche­nder Auftrag erteilt. Positiv fiel die Bilanz des Reformatio­nsjahres aus. Hauptthema 2018 soll angesichts des Endes des Ersten Weltkriege­s vor 100 Jahren und der heutigen politische­n Weltlage der Frieden sein. Superinten­dent Kamphausen bestätigte, dass auch im hiesigen Kirchenkre­is die Einbeziehu­ng anderer Gottesdien­stformen denkbar sei. Es gebe wie in früheren Jahren Einflüsse zum Beispiel durch Christen aus anderen Herkunftsl­ändern. Dies sehen er und Harms positiv. Wichtig sei, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und zusammenzu­bleiben.

Neu besetzt wurde die Stellvertr­etung des ersten Synodalält­esten. Diese übernimmt nun Helmtrud Beisler aus Meerbusch. Rüdiger Leibauer aus Grefrath wurde zum Stellvertr­etenden des dritten Synodalält­esten gewählt. Nicht neu besetzt wurde die Stelle des ersten stellvertr­etenden Superinten­denten. Amtsinhabe­r Michael Windhövel war im Oktober verstorben. Sein Nachfolger soll bei der Synode 2018 gewählt werden.

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