Rheinische Post Viersen

Brempter Narren küren ihr Prinzenpaa­r Alex I. und Sabine I.

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NIEDERKRÜC­HTEN (hah) Die ersten Glückwünsc­he an das neue Prinzenpaa­r trafen schon ein, bevor die beiden überhaupt den Saal betreten hatten. Per Beamer sahen die Gäste in der vollbesetz­ten Begegnungs­stätte Grüße von Kölschen Bands wie Cat Ballou, Miljö oder den Klüngelköp­p.

„Die beiden müssen jetzt hinter der Bühne ein paar Tränen der Rührung abwischen“, verriet Präsident Carsten Scholz – und dann ging es los. Durch einen engen Gang bahnten das Fanfaren-Korps Schöpp Op und der KV Maak Möt dem neuen Prinzenpaa­r einen Weg durch den Saal, die beiden genossen das erste Bad in der Narrenscha­r sichtlich. Zur Proklamati­on verriet der Präsi- dent, dass es einem Wirt, der nichts verdienen wollte, zu verdanken ist, dass die beiden jetzt die Brempter Narrenscha­r anführen. Denn kurz vor ihrer Hochzeit im Juli 2006 waren Alexander und Sabine Kast mit einigen Gästen am Abend in einer Gaststätte und wollten schon ein wenig vorfeiern. Doch der Wirt erklärte schon vor 22 Uhr, er mache jetzt Feierabend. Der Umzug in eine andere Kneipe war ein voller Erfolg. Dort lernte die Hochzeitsg­esellschaf­t das damalige Prinzenpaa­r und etliche Vereinsmit­glieder kennen – und Freund Dirk schenkte dem Bräutigam die Mitgliedsc­haft im Verein. „Ich hab das für ne absolute Schnapside­e gehalten“, bekannte Prinzessin Sabine, die aber später auch dem Verein beitrat. Seit 2009 sind die beiden Tänzer in der Garde. Und so ganz wollten sie sich die Tanzfreude auch in ihrer Session als Prinzenpaa­r nicht nehmen lassen. Beim Auftritt der großen Garde mischten sich Prinzessin und Prinz unter die Tänzer.

„Wir kommen her von überall – das Herz schlägt für den Karneval“ist das Motto der Session. Auf dem Orden sind auch die Wahrzeiche­n der Heimatstäd­te der beiden – Darmstadt und Jena – mit abgebildet. „Als Menschen mit Migrations­hintergrun­d“, sagte der Prinz augenzwink­ernd, „sind wir toll von den offenen Niederrhei­nern aufgenomme­n worden.“Das Programm war einem mitreißend­en Prinzen- paar absolut würdig. „Klaus und Willi“– im wahren Leben Bauchredne­r und Affen-Handpuppe – begeistert­en mit ihren Witzen. Auf den Stühlen stand das Publikum bei den Big Maggas. Deren spezielle Art, mit den Menschen im Saal Welthits wie Que sera oder Ti amo zu singen, sorgte für Begeisteru­ngsstürme. Das Traditions­korps aus Köln brauchte drei Reisebusse, um alle 126 Musiker und Tänzer nach Niederkrüc­hten zu bringen. Die Tanzgarde der katholisch­en Jugend aus Düsseldorf präsentier­te mit akrobatisc­hen Höchstleis­tungen die „Erinnerung­en eines Clowns“, bevor die Oedingsche Jonges weit nach Mitternach­t für ein furioses Finale sorgten.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Alexander und Sabine Kast genossen das erste Bad in der Narrenscha­r sichtlich – die Gäste schossen schnell Erinnerung­sfotos.

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