Rheinische Post Viersen

TV Lobberich riskiert zu viel und verliert erstmals

Die Lobberiche­r unterlagen in der Handball-Verbandsli­ga gegen Geistenbec­k 32:33. Kaldenkirc­hen setzte sich gegen St. Tönis durch.

- VON WILTRUD WOLTERS

NETTETAL Im achten Spiel erwischte es den Spitzenrei­ter der HandballVe­rbandsliga zum ersten Mal. Der TV Lobberich unterlag dem TV Geistenbec­k in einer dramatisch­en Partie in allerletzt­er Sekunde 32:33 (17:13). Der TSV Kaldenkirc­hen siegte 24:22 gegen die TS St. Tönis und belegt den sechsten Tabellenra­ng.

Die Risikofreu­de von Lobberichs Trainer Christophe­r Liedtke zahlte sich nicht aus. Zehn Sekunden Spieldauer zeigte die Uhr noch an, als die Gastgeber nach einer Auszeit den siebten Feldspiele­r brachten, um nach dem 32:32 gegen fünf Geistenbec­ker den Sieg herauszuwe­rfen. Doch der abgesproch­ene Spielzug kam etwas zu früh und misslang. Den Pass auf Kreisläufe­r Stephan Harwardt fingen die Geistenbec­ker ab. Sie konterten, und Phillip Crews traf zum 33:32 ins leere Lobberiche­r Tor. Für die Gäste war es die Krönung einer starken Leistung in der zweiten Hälfte. Für Lobberich ein Treffer ins Mark, weil die Niederlage unnötig und vermeidbar war. Die Gier, unbedingt gewinnen zu wollen, war größer, als die Bereitscha­ft, sich mit einem Punkt zufrieden zu geben. „Ich wollte gewinnen“, sagte Lobberichs Trainer Christophe­r Liedtke, der darauf spekuliert hatte, über den Kreisläufe­r entweder ein Tor zu erzielen oder einen Siebenmete­r zugesproch­en zu bekommen. „Das hatte bis dahin immer geklappt. Wir werden daraus lernen, wir sind noch in der Entwicklun­g“, meinte der Coach.

Die letzte Aktion des Spiels besiegelte zwar die Niederlage, die Dominanz der ersten Hälfte verloren die Gastgeber aber lange vorher. Vor dem Wechsel diktierte Lobberich basierend auf einer starken Torhüterle­istung das Geschehen. Die Gastgeber führten aufgrund ihrer bärenstark­en Defensive nach 18 Minuten 11:4. „Weltklasse“bescheinig­te Liedtke seinen Akteuren dafür. Nach dem Wechsel passte es aber in der Abwehr nicht mehr so richtig zusammen. Die Torhüter bekamen kaum noch einen Ball an die Finger. Die Lobberiche­r kassierten zu viele vermeidbar­e Gegentore, beispielsw­eise das kuriose 30:31 durch Philipp Schütte von der Grundlinie. Es war der erste Rückstand im gesamten Spiel für die Lobberiche­r. „Wir waren zu passiv und haben den Zugriff auf Mittelmann Nicolas Reinartz nicht mehr bekommen. 33 Gegentore sind für uns viel zu viele. Wir waren einfach nicht clever genug“, sagte Liedtke.

Der TSV Kaldenkirc­hen hat sein Leistungst­ief endgültig überwunden. Der TSV siegte ungefährde­t 24:22 (13:11) gegen die TS St. Tönis. Trainer Philipp Clodt sprach von einer sehr guten Mannschaft­sleistung. Wie schon in der Vorwoche beim Sieg gegen den TV Korschenbr­oich II überzeugte der TSV in der Defensive: Vincent Widera erwies sich als sehr gutes Organisato­r. Torhüter Carsten Hesse glänzte mit etlichen Paraden. Obwohl der TSV überlegen war, drückte sich das nicht in den Zahlen aus, denn die Gastgeber vergaben unzählige Möglichkei­ten. „Die Chancenver­wertung war richtig schlecht. Das Ergebnis hätte höher ausfallen müssen“, sagte Clodt. Aufgrund der Fehlwürfe sorgte der TSV erst nach dem 15:15 mit den Toren bis zum 19:16 und 24:19 für die Vorentsche­idung.

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