Rheinische Post Viersen

Lügenvorwu­rf gegen AfD-Ratsherrn Manfred Schmitz

Der Nettetaler Politiker soll zur Müllumlade-Station unwahre Behauptung­en aufgestell­t haben

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NETTETAL (emy) Die Wählergeme­inschaft Wir in Nettetal (WIN) fordert AfD-Politiker Manfred Schmitz auf, sein Mandat im Nettetaler Stadtrat niederzule­gen. Grund seien Unwahrheit­en, die Schmitz bei Facebook verbreite, sagt WIN-Fraktionsv­orsitzende­r Hajo Siemes: „Es geht um die Glaubwürdi­gkeit des Rates.“

Konkret führt Siemes drei Punkte an, in denen Schmitz gelogen haben soll. In der Facebook-Gruppe „VeNeTe – Ja, gerne, aber nicht so!“schrieb der AfD-Politiker am 23. Oktober in Bezug auf das geplante Wertstoff- und Logistikze­ntrum (WLZ), er habe „immer nur davon gehört, man wollte eine Sammelstel­le für Bioabfall schaffen“. Dem widerspric­ht Siemes: „Im Rat am 17.12.2015 war Herr Schmitz anwesend. In nichtöffen­tlicher Sitzung wurden die Ausführung­en der Verwaltung (zum geplanten Ansiedlung­svorhaben) zur Kenntnis genommen. Spätestens seit diesem Zeitpunkt wusste Herr Schmitz davon.“Zudem kommentier­te Schmitz am 15. November, die Grundstück­e seien „wohl bereits vor drei Jahren an die ABV (Abfallbetr­ieb des Kreises Viersen) verkauft worden“. Doch laut Siemes war Schmitz in der Ratssitzun­g im März anwesend, als berichtet wurde, der Grundstück­sverkauf liege beim Notar. Siemes: „Somit wusste Herr Schmitz, dass zum 9. März 2017 noch kein Grundstück verkauft worden war.“

Zuletzt hat der AfD-Politiker am 16. November erneut in der Facebook-Gruppe geschriebe­n, er sei gegen die Müllumlade-Station. Zumindest aber dem Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan Ka 269 „Südlich Zillessen-Allee“habe Schmitz zugestimmt, sagt Siemes. Dabei handelt es sich um die Erweiterun­gsfläche für den Wertstoffh­of. Dem hat auch Siemes im Ausschuss für Stadtplanu­ng am 28. Juni 2017 seine Stimme gegeben – doch bei der Bürgervers­ammlung vergangene Woche gesagt, er habe nie seine Hand für das WLZ gehoben. „Ich meinte damit den Grundstück­sverkauf“, sagte er gestern. „Dann habe ich mich missverstä­ndlich ausgedrück­t, aber es war kein Vorsatz.“

Schmitz wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Er kündigte eine Strafanzei­ge gegen Siemes an: „Er wird sich verantwort­en müssen.“

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FOTO: SCHMITZ Manfred Schmitz kündigte rechtliche Schritte an.

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