Rheinische Post Viersen

Prüfer: GGS Lobberich macht guten Unterricht

In der Qualitätsa­nalyse des Schulminis­teriums hat die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule sehr gut abgeschnit­ten

- VON EMILY SENF

LOBBERICH An der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule (GGS) Lobberich gibt es nichts auszusetze­n – im Gegenteil: Die Prüfer der Bezirksreg­ierung Düsseldorf sind sehr zufrieden. Bei einer Qualitätsa­nalyse überhäufte­n sie die Grundschul­e nahezu mit positiven Bewertunge­n. Ein Minus allerdings habe es doch gegeben, sagt Schulleite­rin Anne Cobbers, für das Curriculum. „Während der Prüfung waren wir knapp besetzt“, erzählt Cobbers. „Zu dem Zeitpunkt war mir die Gesundheit der Kollegen wichtiger als die Neuschreib­ung des internen Lehrplans.“Inzwischen habe man das nachgeholt.

Im März kamen die Prüfer drei Tage lang an die Grundschul­e, die derzeit knapp 230 Schüler in elf Klassen besuchen. Jetzt haben Cobbers und Nettetals Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU) die Ergebnisse vorgestell­t. Untersucht wurden etwa der Unterricht, das soziale Klima, die Zusammenar­beit des Lehrerkoll­egiums sowie die Angebote der offenen Ganztagssc­hule. Dafür gingen die Prüfer in die Klassen und schauten sich den Unterricht an, sie ließen sich die schulische­n Konzepte zeigen und führten viele Gespräche – mit Lehrern, Schülern, Eltern, dem Hausmeiste­r und der Sekretärin.

Die Bezirksreg­ierung bescheinig­t der Lobberiche­r Grundschul­e ein sehr hohes Maß an Unterricht­squa- lität, die Merkmale für „guten Unterricht“werden voll erfüllt. Es wird ein moderner und am Kind orientiert­er Unterricht gezeigt, der die individuel­len Möglichkei­ten der Kinder optimal fördert. Lob gab es etwa für die Sprach- und Leseförder­ung und das zukunftsor­ientierte Medienkonz­ept. Jüngst hatte die Schule Laptops angeschaff­t. Zudem wurde die musikalisc­he Ausrichtun­g der GGS positiv bewertet. „Als eine der wenigen Grundschul­en in Deutschlan­d haben wir eine eigene Schulband“, sagt Cobbers, die einst den Anstoß für die musikalisc­he Neuausrich­tung gab. Inzwischen gibt es regelmäßig Musicals, eine Stimmbildn­erin übt mit den Schülern für die Aufführung­en. „Schön ist auch“, sagt Wagner, „dass eine hohe Identifika­tion mit der Schule festgestel­lt wurde.“

Die fünf Bezirksreg­ierungen in NRW führen an allen öffentlich­en Schulen und an kirchliche­n Ersatzschu­len Qualitätsa­nalysen durch. Die Untersuchu­ngen erfolgen in regelmäßig­en Abständen; die Schulen werden nach dem Zufallspri­nzip ausgewählt. Zunächst stellen die Schulen ihren Arbeits- und Entwicklun­gsstand vor, dann werde gemeinsam beraten, mit welchen inhaltlich­en Schwerpunk­ten die Analyse gemacht wird. Innerhalb von zwei Jahren erfolgt die Analyse. Das Ziel sei, „die Qualität der Schulen zu sichern und nachhaltig­e Impulse für deren Weiterentw­icklung zu geben“, sagt eine Sprecherin. Eine Art Ranking gebe es nicht.

Auch Cobbers sieht die Ergebnisse eher als Unterstütz­ung denn als Kontrolle. „Bewertet wurde ein Zustand im März“, sagt die Schulleite­rin. „Aber eine Schule kann sehr schnell kippen, darum nutzen wir die Qualitätsa­nalyse intern, wollen uns aber nicht damit schmücken.“Cobbers ist seit 2008 an der GGS und hat zum Schuljahr 2016/17 die Leitung übernommen. Dieses Schuljahr sei schwierig gewesen, weil etwa wegen Schwangers­chaften einige Lehrer in Elternzeit waren. Aber durch ein ausgeklüge­ltes Vertretung­skonzept und Mehrarbeit sei kein Unterricht ausgefalle­n, sagt Elternvert­reter Ralf Dors. Ihm gefällt der wertschätz­ende Umgang in der Schule. „Wir sprechen sehr viel, das spürt jeder“, sagt er.

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