Rheinische Post Viersen

Tanzmariec­hen bereiten sich auf Karneval vor

Erstmals trainieren auch Männer mit der Tanzgruppe der Karnevalsg­esellschaf­t Fidele Heide

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HINSBECK (amey) Das Kinderlach­en hört man schon von weitem. Alexandra Peisert schmunzelt, bevor sie die Tür zum Tanzraum öffnet. „Ich glaube, die muss ich zusammentr­ommeln. Aber es ist eben eine Jugendgrup­pe“, sagt sie. Im Raum selbst geht es weit weniger chaotisch zu, als der Geräuschpe­gel vermuten lässt – gut 40 Tänzerinne­n und Tänzer im Alter von fünf bis 27 Jahre üben Positionen, Tanzschrit­te und Haltung. Die Freude ist der Gruppe deutlich anzumerken.

„Eine Mischung aus Training, Spiel und Spaß steht für uns im Mittelpunk­t. Und wie man sieht, ist es ein Sport für jeden“, sagt Peisert. Sie ist im Vorstand der Karnevalsg­esellschaf­t Fidele Heide aktiv und Mitglied des Elferrats. Ihre Tochter ist ebenfalls bei den Tanzmariec­hen. Den Workshop organisier­t Peisert seit einigen Jahren, dieses Mal gibt es gleich mehrere Neuerungen. „Wir haben uns sehr über die finanziell­e Förderung der RWECompani­us-Stiftung gefreut, und wir haben zum ersten Mal männliche Unterstütz­ung bei unseren Tänzern“, sagt Peisert. Auch sei die Veranstalt­ung erstmals mit einer Übernachtu­ng in der Jugendherb­erge Hinsbeck angeboten worden. Hier sind sich die Trainerinn­en noch unschlüssi­g: „Es ist für die Kleinsten aufregend und für einige die erste Übernachtu­ng auswärts. Aber ich glaube, für die Älteren ist das nichts mehr, sie finden das nicht mehr so spannend“, meint Alessandra Gendrisch. „Es ist auch weniger effizient, was das Training betrifft“, sagt Co-Trainerin Nicole Böttcher.

„Wenn die Kleinen abends nach Hause gebracht werden und morgens wiederkomm­en, sind sie erholter.“Die beiden jungen Frauen sind seit zwölf Jahren als Mariechen aktiv, drei davon als Trainerinn­en. Unterstütz­t werden sie von Sandra Janssen, seit 28 Jahren als Tanzmariec­hen.

Auf dem Plan stehen Ausdauerüb­ungen, aber auch das Spielen auf dem Spielplatz. „Das erste, was ein Mariechen lernt, ist das Marschiere­n“, sagt Peisert. „Die Knie hochzu- ziehen kann schwer werden. Und direkt danach kommt das Strahlen und Stehen auf der Bühne. Denn für ein fünfjährig­es Mariechen ist das Stillstehe­n manchmal gar nicht so einfach.“Zudem spielten die Teilnehmer gemeinsam Theater, am nächsten Tag trat ein Zauberer auf. Mit dem Erfolg der Teilnehmer ist Peisert sehr zufrieden: „Man sieht an den Tänzen, wie weit alle hier gekommen sind. Das in so kurzer Zeit zu schaffen, ist natürlich toll.“Mittlerwei­le gibt es eine Warteliste, denn allein in diesem Jahr sind neun neue Tänzerinne­n und Tänzer zum Team gekommen. Gelegenhei­t, sie zu sehen, gibt es am 20. Januar. Dann treten die Mariechen im Lobberiche­r Seerosensa­al auf. Zum ersten Mal gestaltet die KG Fidele Heide die Veranstalt­ung und alle Choreograf­ien eigenständ­ig.

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FOTO: KG FIDELE HEIDE Am 20. Januar treten die Tanzmariec­hen im Lobberiche­r Seerosensa­al auf.

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