Rheinische Post Viersen

Gute Perspektiv­en für ehrgeizige Taekwondok­a

Die Athletin der TG Jeong Eui Nettetal überzeugte bei ihrem Debüt auf internatio­nalem Parkett, war aber selbst nicht ganz zufrieden.

- VON PAUL OFFERMANNS

NETTETAL Emel Karagöz von der TG Jeong Eui Nettetal qualifizie­rte sich gleich in ihrem ersten Jahr mit internatio­nalen Einsätzen direkt für die Kadetten-Europameis­terschaft, wo sie dann im ungarische­n Budapest einen beachtlich­en fünften Platz erkämpfte. „Die EM und der erste Einsatz für die Deutsche Nationalma­nnschaft waren schon eine ziemlich große und tolle Erfahrung für mich“, sagt die 13-jährige Taekwondok­a aus Kaldenkirc­hen. Welche Ansprüche sie an sich selbst hat, zeigt, dass sie mit Platz fünf nicht zufrieden war. „Das musste ich hinterher verarbeite­n, weil ich mit mehr gerechnet hatte.“

„Es macht mir einfach großen Spaß zu kämpfen. Ich habe viele neue Freunde gefunden“

Emel Karagöz

Inzwischen schaut sie aber wieder in die Zukunft. Und die könnte rosig sein, denn Bundestrai­ner Marco Scheiterba­uer lobte die Leistung von Emel Karagöz und sagte, dass ihr Weg der Richtige sei. Auch vor dem Hintergrun­d, dass die Athletin der TG Jeong Eui Nettetal noch ein weiteres Jahr bei den Kadetten vor sich hat. Eigentlich hatte Karagöz’ Bruder Adem mit Taekwondo angefangen. „Ich schaute dabei zu und es hat mir dann auch gefallen“, erinnert sich Karagöz, die damals zehn Jahre alt war. „Nach einem Jahr fing ich zu kämpfen an und habe fast immer gewonnen.“Das Besondere: Weil sie so erfolgreic­h ist, hat ihr Bruder wieder mit dem Taekwondo begonnen.

Ihr Trainer Björn Pistel ermunterte Emel Karagöz e Anfang des Jahres, auch auf internatio­naler Ebene einzusteig­en und ihr Können dort unter Beweis zu stellen. „Auf Anhieb holte ich dann bei den Slowenien Open den dritten Platz“, erzählt die Deutsche Vizemeiste­rin. Durch diesen und weitere internatio­nale Erfolge war sie plötzlich für die Kadet- ten-EM eine ernsthafte Kandidatin. „Ich hatte in meiner Gewichtskl­asse bis 59 Kilogramm starke Konkurrent­innen, einige kannte ich davon, andere nicht.“Die Stärke der 13- Jährigen ist, die richtigen Treffer auf den Kopfschutz der Gegnerinne­n zu setzen. „Sie werden fast immer gewertet, weil ich die Kontakte fast jedes Mal auslösen kann.“

Die Bundeskade­r-Kämpferin hat sich für die nächste EM viel vorgenomme­n: „Ich will auf jeden Fall wieder dabei sein und eine Medaille holen.“Sie muss an ihrer Deckung arbeiten. Doch sie gewinnt dem Taekwondo nicht nur eine sportliche Seite ab: „Es macht mir einfach großen Spaß zu kämpfen. Ich knüpfe dabei neue Kontakte und habe viele neue Freunde gefunden, mit denen ich mein großes Hobby teile.“Sie arbeitet hart an ihrem Erfolg und profitiert davon, dass sie eine gute Turnerin bei BV Leonidas im niederländ­ischen Tegelen und beim TSV Kaldenkirc­hen war. Die gebürtige Mönchengla­dbacherin trainiert zweimal am Tag. „Jeden Tag trainiere ich im Verein. Von Montag bis Freitag vor Schulbegin­n entweder laufe ich oder mache Krafttrain­ing“, erzählt sie. Sie hat auch ein sportliche­s Vorbild in der Engländeri­n Lauren Williams, die zweimal Weltmeiste­rin wurde. „Ich traf sie in Athen und machte mit ihr ein gemeinsame­s Foto.“ Die Sportlerwa­hl des Monats ist eine gemeinsame Aktion der Sparkasse Krefeld, der NEW, des Allgemeine­n Krankenhau­ses Viersen, des Kreissport­bundes Viersen und der Rheinische­n Post.

 ?? FOTO: TG JEONG EUI ?? Emel Karagöz (r.) von der TG Jeong Eui Nettetal lieferte bei ihrem EM-Debüt in Budapest eine starke Leistung ab. Ganz zufrieden war sie mit dem fünften Platz aber nicht.
FOTO: TG JEONG EUI Emel Karagöz (r.) von der TG Jeong Eui Nettetal lieferte bei ihrem EM-Debüt in Budapest eine starke Leistung ab. Ganz zufrieden war sie mit dem fünften Platz aber nicht.

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