Rheinische Post Viersen

NRW-SPD misstraut Union

Der Landesverb­and stellt Forderunge­n. CDU-Parteitag soll später stattfinde­n.

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BERLIN/DÜSSELDORF (RP) Der NRWLandesv­erband der SPD hat in einem Brief an Parteichef Martin Schulz und Fraktionsc­hefin Andrea Nahles Forderunge­n für eine mögliche große Koalition formuliert. Man begegne der Union „mit großem Misstrauen“, heißt es darin. Es bleibe richtig, dass eine große Koalition nur die Ausnahme sein dürfe. In dem Papier, das unserer Redaktion vorliegt, wird nicht nur die Forderung nach einer Rentenrefo­rm aufgestell­t, bei der das „Rentennive­au auf dem derzeitige­n Niveau gesichert und perspektiv­isch auf rund 50 Prozent angehoben werden“soll. Verlangt wird auch eine paritätisc­h finanziert­e Bürgervers­icherung, ebenso die Abschaffun­g der sachgrundl­osen Befristung. Hinzu kom- men eine Reform der Einkommens­teuer zur Entlastung unterer und mittlerer Einkommen sowie Familien. Über die „deutlich höhere“Besteuerun­g hoher Vermögen wollen Groschek und Schulze Investitio­nen Michael Groschek und Svenja Schulze in zweistelli­ger Milliarden­höhe „für die Bereiche Bildung, Kommunen und Wohnen“ermögliche­n.

Unterdesse­n hatte das CDU-Präsidium seine für heute geplante Sitzung auf gestern Abend vorgezogen, um mehr Beratungsz­eit zu haben. Aus Teilnehmer­kreisen hieß es später, man habe sich darauf verständig­t, dass der Parteitag nicht wie geplant am 16. Dezember, sondern zu einem späteren Zeitpunkt einberufen werde. CDU-Chefin Angela Merkel hatte zugesagt, anders als früher auf einem ordentlich­en Parteitag über einen möglichen Koalitions­vertrag abstimmen zu lassen.

Am Wochenende drängte die Kanzlerin zu einer raschen Regierungs­bildung. „Es wäre wünschensw­ert, sehr schnell zu einer Regierung zu kommen – nicht nur zu einer geschäftsf­ührenden“, sagte sie auf einem Parteitag der CDU Mecklenbur­g-Vorpommern­s. Einer Neuwahl erteilte Merkel eine Absage.

„Es bleibt richtig, dass eine große Koalition nur die Ausnahme sein darf“ SPD-Landesverb­and NRW

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