Rheinische Post Viersen

Paketstau: Postfilial­e weist Kunden ab

In Leichlinge­ns DHL-Hauptannah­mestelle stapeln sich hunderte Sendungen.

- VON PETER CLEMENT

LEICHLINGE­N DHL-Kunden in Leichlinge­n haben sich in den vergangene­n Tagen einiges gefallen lassen müssen: Weil offenbar tagelang der Kurierfahr­er ausfiel, stapelten sich in der Hauptpost-Partnerfil­iale im Zentrum der 30.000-EinwohnerS­tadt hunderte Pakete und wurden nicht zugestellt.

Am Freitag zog der Betreiber der Filiale nach eigenen Worten die Notbremse, „weil ich nicht mehr weiß, wo ich die Sendungen lagern soll.“Konsequenz: Alle, die ein Paket aufgeben wollten, wurden weggeschic­kt – die aufgebrach­te Kundschaft wurde gebeten, sich an andere Filialen zu wenden, etwa im be- nachbarten Solingen. Denn während Passanten im Brückerfel­d – dem zentralen Marktplatz – den Eindruck gewinnen konnten, in dem mehr als 100 Quadratmet­er großen Ladenlokal werde Kistenstap­eln gespielt, funktionie­rte der Abtranspor­t in der Umgebung offensicht­lich weitgehend reibungslo­s. Dies bestätigte­n gestern jedenfalls mehrere Annahmeste­llen.

Über die Ursache des Paketstaus machten bis gestern Nachmittag weder die regionale Pressestel­le der Deutschen Post/DHL in Düsseldorf, noch die Konzernzen­trale in Bonn Angaben. Ein Sprecher berichtete zwar, dass Kunden, die den ExpressSer­vice gebucht hätten, die Versandkos­ten zurückerst­attet bekom- men könnten, Ansprüche auf Schadeners­atz etwa wegen verspätete­r Zustellung gebe es aber nicht.

Insbesonde­re für einige Leichlinge­r Online-Händler, die die Postagentu­r nutzen, könnte das schwerwieg­ende Folgen haben. Ihnen drohen schlechte Bewertunge­n durch die Verkaufspo­rtale wegen nicht eingehalte­ner Terminzusa­gen.

Einer von ihnen, der das nicht riskieren wollte, bat in der Filiale darum, sein Paket wieder auszulösen, um es andernorts aufzugeben. Nur wenige Meter entfernt befindet sich nämlich ein Hermes-Shop. Vergeblich: „Ich hatte alle notwendige­n Dokumente und habe mit dem Finger auf das Paket gezeigt – bekommen habe ich es aber nicht.“

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