Rheinische Post Viersen

Heynckes erteilt Hoeneß eine Abfuhr

Der 72-Jährige widerspric­ht dem Bayern-Präsident, der ihn als längerfris­tige Trainerlös­ung ins Spiel gebracht hatte.

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MÖNCHENGLA­DBACH (sid) Das Ende der imposanten Siegesseri­e nahm Jupp Heynckes gelassen hin. Richtig energisch wurde der Trainer von Bayern München erst, als er auf seine Zukunft angesproch­en wurde. „Wir haben eine ganze klare Vereinbaru­ng, und die geht bis zum 30. Juni. Da gibt es nichts dran zu rütteln“, sagte Heynckes nach dem 1:2 (0:2) bei seiner alten Liebe Borussia Mönchengla­dbach.

Der 72-Jährige widersprac­h damit seinem Freund Uli Hoeneß. Der Bayern-Präsident hatte auf der Jahreshaup­tversammlu­ng am Freitagabe­nd noch verkündet, er halte es für möglich, dass Heynckes über das Saisonende hinaus Trainer bleibe. „Ich weiß nicht, was Uli bewegt hat, so etwas zu sagen“, sagte Heynckes und empfahl den Bossen, nach einem neuen Coach Ausschau zu halten: „Man hat genug Zeit, einen adäquaten Trainer für die neue Saison zu finden.“Deutlicher konnte die Abfuhr nach den Avancen von Hoeneß und einigen Spielern nicht sein. Damit war das Thema für Heynckes erledigt.

Tags zuvor war Hoeneß auf der Jahreshaup­tversammlu­ng ins Schwärmen geraten. Für seinen Fußball-Rekordmeis­ter könnte es gerade kaum besser laufen. „Der FC Bayern ist im Moment wieder mal in einem wunderbare­n Zustand. Alles ist schön und ich stehe hier als ein total zufriedene­r Mensch“, rief der Patron des Fußball-Rekordmeis­ters den 1459 Mitglieder­n zu.

Finanziell gab es ohnehin keine Zweifel. Der Gesamtkonz­ern (FC Bayern München AG) setzte zwischen dem 1. Juli 2016 und dem 30. Juni 2017 die Rekordsumm­e von 640,5 Millionen Euro um, das sind 13,7 Millionen mehr als im bisherigen Rekordjahr 2015/2016.

Der Gewinn nach Steuern des Fußball-Rekordmeis­ters betrug 39,2 Millionen Euro, die bisherige Bestmarke aus der Saison 2015/2016 (33) wurde damit um 6,2 Millionen Euro übertroffe­n. Das Eigenkapit­al erhöhte sich um 21,2 Millionen Euro von 424,6 auf 445,8 Millionen.

Das viel beschriebe­ne „Festgeldko­nto“des FC Bayern wuchs von 190,3 auf 220,1 Millionen Euro. Im europäisch­en Vergleich halten die Münchner den Anschluss an die drei umsatzstär­ksten Klubs Europas FC Barcelona (708 Millionen Euro Umsatz/Gewinn nach Steuern 18 Millionen Euro), Real Madrid (675/ 21,4) und Manchester United (659/ 50). In Deutschlan­d kommt Borussia Dortmund als Nummer zwei auf rund 406 Millionen Euro Umsatz und 8,2 Millionen Euro Gewinn nach Steuern.

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FOTO: DPA Jupp Heynckes will nur bis Saisonende Bayern-Trainer sein.

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