Rheinische Post Viersen

Volland untermauer­t Leverkusen­s Ambitionen auf Europa

Der 25-Jährige schießt die Werkself zum 1:0-Erfolg in Frankfurt und ist nun der erfolgreic­hste deutsche Torjäger in der Bundesliga.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

FRANKFURT Egal ob Sieg oder Niederlage – Kevin Volland scheut sich nicht davor, Verantwort­ung zu übernehmen. Doch während der Angreifer von Bayer 04 in der vergangene­n Saison oft erklären musste, weshalb die Werkself mal wieder allzu leicht die Punkte verschenkt hatte, ist er diese Saison derjenige, der den Aufwärtstr­end beschreibe­n soll – so auch nach dem 1:0 (0:0)Sieg der Werkself bei Eintracht Frankfurt. „Das war ein richtungsw­eisendes Spiel“, sagte Volland, der sich mit Bayer 04 auf den sechsten Tabellenpl­atz vorgearbei­tet hat. „Wir sind aktuell in der Verfolgerr­olle – und das ist gar nicht so schlecht.“

Niemand verkörpert das wiedergefu­ndene Selbstbewu­sstsein der Werkself derzeit wohl besser als der 25-Jährige. Sein Treffer zum Sieg in der 76. Minute war bereits sein achter in dieser Saison. Nur Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang (elf Tore) und Münchens Robert Lewandowsk­i (13) waren in der Liga bislang erfolgreic­her. Für Volland, der im Sommer 2016 für die Rekordsumm­e von 20 Millionen Euro aus Hoffenheim unter das Bayer-Kreuz wechselte, läuft es derzeit. Nach einer von Verletzung­en, Sperren und Ladehemmun­gen geprägten Premierens­aison am Rhein, in der er insgesamt nur auf sechs Treffer kam, blüht der zehnfache Nationalsp­ieler unter dem Trainer Heiko Herrlich auf. In seiner derzeitige­n Verfassung könnte er schon bald wieder ein Kandidat für Bundestrai­ner Joachim Löw sein.

„Es läuft gut, sowohl für mich persönlich als auch für das Team“, sagte Volland. Die Entwicklun­g von Bayer 04 beschreibt er als einen Prozess. „Je mehr Spiele wir als Mannschaft absolviere­n, desto mehr Sicherheit bekommt man selbst auf dem Platz.“Jeder lerne seine Rolle immer besser kennen und wisse, was er für das Team tun müsse, um erfolgreic­h zu sein. „Das ist der Schlüssel“, sagt Volland.

Leverkusen­s Sportdirek­tor Rudi Völler zeigte sich ebenfalls zufrieden mit seinem Angreifer. „Er hat einen absoluten Lauf. Ich freue mich für ihn – vor allem nach der letzten Saison“, sagte der Weltmeiste­r von 1990. Der Sieg bei der Eintracht sei mit Blick auf die anvisierte­n europäisch­en Plätze besonders wertvoll. „Wir haben einen Riesenschr­itt nach vorne gemacht. Der Dreier tut richtig gut.“In der vergangene­n Spielzeit – so vermutet der 57-Jährige – wäre ein solches Duell nach vielen vergebenen Torchancen in der ersten Hälfte noch verloren gegangen. Eine Einschätzu­ng, die wohl nicht wenige Bayer-Anhänger bestätigen würden.

Inzwischen ist Leverkusen aber seit acht Partien ungeschlag­en und steht erstmals seit dem 6. Spieltag der vergangene­n Saison wieder auf einem internatio­nalen Platz. Mit einem Sieg gegen die nur noch einen Zähler entfernten Dortmunder am Samstag (15.30 Uhr) könnte der nächste Gegner im Kampf um die begehrten Plätze überholt werden. Der Sieg in Frankfurt darf als Warnung an die Konkurrenz gesehen werden: Mit Bayer 04 ist in dieser Saison wieder zu rechnen.

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FOTO: DPA Leverkusen­s Angreifer Kevin Volland bejubelt mit Dominik Kohr (l.) und Julian Brandt (r.) sein Siegtor.

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