Rheinische Post Viersen

Doppelsieg durch Rydzek und Frenzel

Nach zwei enttäusche­nden Wettbewerb­en beim Weltcup-Auftakt schlagen die Nordisch Kombiniere­r zu.

- VON ERIK ROOS UND CHRISTOPH LEUCHTENBE­RG

KUUSAMO (sid) Johannes Rydzek und Eric Frenzel klatschten sich nach ihrem Doppelsieg strahlend ab, Hermann Weinbuch riss voller Erleichter­ung die Arme in die Höhe: Die deutschen „Dominierer“haben sich im finnischen Kuusamo nach einem enttäusche­nden Saisonstar­t eindrucksv­oll zurückgeme­ldet. „Ich bin begeistert, wie wir heute gelaufen sind“, sagte Bundestrai­ner Weinbuch nach dem Kombinatio­ns-Kraftakt am Polarkreis.

„Finnland-Spezialist“Rydzek, der im Februar in Lahti viermal WMGold geholt und im Vorjahr beide Einzelrenn­en in Kuusamo gewonnen hatte, lief gestern von Platz acht nach dem Springen noch ganz nach vorne. „Das war ein genialer Tag, sensatione­ll“, sagte Rydzek. Frenzel gelang von Rang 15 der Sprung aufs Podium. 24 Stunden zuvor hatte Rekordwelt­meister Rydzek als Dritter für den ersten deutschen Podestplat­z gesorgt, nachdem er beim Auftakt am Freitag nur enttäusche­nder 19. geworden war.

„Auf der Zielgerade hatte ich die nötigen Körner. Jetzt bin ich natürlich richtig glücklich, auch wenn ich schon vorher nicht unzufriede­n war“, sagte Rydzek nach seinem 15. Weltcup-Sieg. Als „Bonbon“erfüllte der Oberstdorf­er als erster deutscher Kombiniere­r die Olympianor­m (zweimal Top 6). „Zum Glück hat alles gepasst. Das Rennen war von Taktik geprägt, das hat auch Eric die Chance eröffnet“, sagte Rydzek.

Olympiasie­ger Frenzel nutzte diese Chance und holte in der Loipe einen Rückstand von 1:27 Minuten auf. Für den Zielsprint fehlte ihm die Kraft, Frenzel lag 0,6 Sekunden hinter Rydzek und knapp vor dem Finnen Eero Hirvonen. „Das war ein anstrengen­des Rennen, mit dem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden. Ich hoffe aber, dass noch ein bisschen Luft nach oben ist“, sagte Frenzel, der am Samstag nur Zwölfter geworden war. Im vergangene­n Winter hatten Rydzek und Frenzel 18 von 23 Saisonwett­bewerben gewonnen. Johannes Rydzek

Nach dem ersten Sieg des Olympiawin­ters war die Erleichter­ung vor allem bei Weinbuch groß. „Wir haben heute einen super Ski erwischt“, sagte der Bundestrai­ner. Vor allem auf der Schanze offenbarte seine Mannschaft aber noch Schwächen. „Wir sind technisch noch nicht so stabil wie die Weltspitze. Es fehlt noch ein bisschen das Selbstvert­rauen im Flug, da sind uns die anderen noch voraus“, sagte Sprungtrai­ner Ronny Ackermann.

Im Gesamtwelt­cup heißt der Führende nach den ersten drei Rennen allerdings Akito Watabe (184 Punkte). Der Japaner gewann am Samstag nach einer starken Vorstellun­g, ehe er einen Tag später nach einem Sturz auf der Schlussrun­de nur Elfter wurde. Zweiter ist der Norweger Espen Andersen (176) vor Rydzek (172). Frenzel folgt mit 102 Zählern auf dem achten Platz.

„Auf der Zielgerade hatte ich die nötigen Körner“

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