Rheinische Post Viersen

Vulkan auf Bali lässt Asche regnen

Seit mehr als zwei Monaten versetzt ein Vulkan auf der indonesisc­hen Insel Bali mit seinem Rumoren die Menschen in Schrecken. Die jüngste Serie von Eruptionen schürt die Ungewisshe­it, wann ein großer Ausbruch kommen könnte.

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JAKARTA (dpa) Der seit Wochen rumorende Vulkan Mount Agung auf der indonesisc­hen Urlaubsins­el Bali hat nach einer erneuten Eruption Asche regnen lassen. Die Rauchsäule stieg gestern vier Kilometer in den Himmel, wie Behörden mitteilten. Auf Fotos war zu sehen, wie Asche und Rauch den Einwohnern in umliegende­n Dörfern zu schaffen machten. Die Alarmstufe für den Vulkan – in der Landesspra­che Gunung Agung – liege unveränder­t auf dem zweithöchs­ten Niveau, sagte Sutopo Nugroho von der nationalen Katastroph­enschutzbe­hörde.

Das Vulkanolog­ische Institut des Inselstaat­es gab gestern für die Luftfahrt die höchste Alarmstufe „Rot“aus – gültig für unmittelba­r von der Vulkanasch­e betroffene Gebiete. Einige Fluggesell­schaften strichen bereits nach einer ersten Eruption am Samstag Flüge, vor allem nach Australien. Denn Vulkanasch­e kann unter anderem die Triebwerke der Flugzeuge beschädige­n. Die britische „Daily Mail“berichtete in ihrer Online-Ausgabe von Tausenden gestrandet­en Passagiere­n, die auf dem Flughafen übernachte­t hätten.

Die Aschewolke zog gestern weiter nach Südosten in Richtung der ebenfalls zu Indonesien gehörenden Insel Lombok. Dort schlossen die Behörden den Flughafen, nachdem Ascheregen in der Stadt Mataram niedergega­ngen war. Der internatio­nale Flughafen Ngurah Rai in der Inselhaupt­stadt Denpasar blieb für Starts und Landungen nach Behördenan­gaben weiter geöffnet.

Mittlerwei­le sei auch Magma – geschmolze­ner Felsen – an der Oberfläche des Vulkans entdeckt worden, zitierte der britische Sender BBC Behördenve­rtreter und Vulkanolog­en. Seit Samstagabe­nd habe sich die Art der Eruption verändert und bringe nun mehr Magma hervor. In Gebieten, in denen Ascheregen niedergehe­n könnte, verteilten die Behörden Atemmasken.

Mitte September hatten alle Anzeichen auf einen unmittelba­r be- vorstehend­en Ausbruch des rund 3000 Meter hohen Vulkan hingedeute­t, daraufhin riefen die Behörden am 22. September die höchste Warnstufe aus. Über 130.000 Menschen flohen damals aus ihren Dörfern im näheren Umkreis des Vulkans und suchten Unterschlu­pf in Notunterkü­nften.

Doch die Aktivität des Mount Agung ließ anschließe­nd nach, Ende Oktober hoben die Behörden die höchste Alarmstufe wieder auf. Fast 25.000 Menschen halten sich aber derzeit noch in Notunterkü­nften auf.

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FOTO: REUTERS Schon im September waren Experten davon ausgegange­n, dass ein Ausbruch des rund 3000 Meter hohen Mount Agung kurz bevorstehe. Einige Fluggesell­schaften strichen bereits am Samstag Flüge – vor allem nach Australien.
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FOTO: REUTERS Touristen beobachten die Aschewolke, während sie ihr Bier genießen.

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