Rheinische Post Viersen

Heckings Erfolgspra­gmatismus

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Bei Siegen gegen die Bayern heiligt der Zweck jedes Mittel. Es ist bekannt, dass die Borussen besser Fußball spielen können, als sie es taten beim 2:1 gegen den ewigen Favoriten in Fußball-Deutschlan­d. Vor allem nach der Pause gab es doch arg wenig Entlastung, weil der weite Befreiungs­schlag oft das einzige Stilmittel im Spiel nach vorn war. Weil sich die Borussen grundsätzl­ich dem schönen und guten Fußball verschrieb­en haben, wird der robustere Ansatz im Normalfall eher weniger goutiert.

Nun waren es aber die Bayern, und nun war es ein Sieg gegen die Bayern, der wie immer bei solchen Anlässen lauthals bejubelt wurde, erst im Stadion, dann in den sozialen Netzwerken, dem digitalen Echo der realen Welt. Es gibt auch keinen Grund, das nicht zu tun. Denn an diesem Tag haben die Fans ein Team gesehen, das einen elementare­n Wesenszug einer Topmannsch­aft an den Tag legte: Erfolgspra­gmatismus. Dieser ist auch das grundsätzl­iche Prinzip des Trainers Dieter Hecking. Er beschreibt sich als Pragmatike­r, und nun hat sein Team offenbar gelernt, genau so zu spielen: Es darf glanzvoll sein, doch vor allem muss es erfolgreic­h sein. Die A-Note ist wichtiger als die B-Note, für die es im Fußball nichts gibt als warme Worte.

Es gibt viele Statistike­n. Wie Ballbesitz, Zweikämpfe oder Torschüsse. In allen Diszipline­n war Borussia den Bayern am Samstag unterlegen. Und so war es auch eine Woche zuvor bei Hertha BSC. Doch die einzige Wahrheit ist die, die auf der Anzeigetaf­el steht. Und da stand jeweils ein Gladbacher Sieg.

24 Punkte, das sind 1,85 im Schnitt – rechnet man das, was Borussia nach 13 Spieltagen eingesamme­lt hat hoch, kommen 63 Punkte zusammen. Das dürfte, wenn es so

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