Rheinische Post Viersen

Stadt will Platz für Pferdehäng­er schaffen

Nach Protesten der Reitverein­e bemüht sich die Verwaltung um Parkmöglic­hkeiten. Denn auf dem Wanderpark­platz Knorrstraß­e dürfen nur noch Autos halten. Favorisier­t wird eine Fläche am Bolzplatz in Grenzwaldn­ähe

- VON JOACHIM BURGHARDT

NETTETAL Reiterfreu­ndlich gibt sich die Seenstadt: „Für den Tourismus spielen auch Reiter eine wichtige Rolle“, sagte Helma Josten (CDU). Man werbe mit einem ausgedehnt­en Reitwegene­tz im Grenzwald und mit einer Gastronomi­e, die sich auf Reiter und ihre Pferde eingestell­t habe. „Umso wichtiger ist natürlich, dass es genügend Parkmöglic­hkei- setzung von Wanderwege­n und Wanderpark­plätzen ging: „Mitglieder von Reitverein­en haben mir ihre Sorgen benannt, weil sie nicht wissen, wo sie nun mit ihren Pferdeanhä­ngern am Grenzwald parken sollen.“Er ersuche deshalb die Verwaltung, alternativ­e Parkfläche­n zu suchen und auszuweise­n.

Tatsächlic­h bemüht man sich im Rathaus um Abhilfe, hatte beispielsw­eise zwischenze­itlich den Reitverein­en empfohlen, an der Südlichen Wambacher Straße oder Bürdestraß­e in Kaldenkirc­hen zu parken – was nicht auf Gegenliebe bei den Reitern stieß. „Zu gefährlich“, so Sche- pers, ein Tier habe sich dort beim Ausstieg aus dem Anhänger verletzt.

Verständni­s für die Bedenken der Reiter zeigte Susanne Fritzsche: „Das geht gar nicht, ein Pferd auf Asphalt aus einem Anhänger zu führen, und dann noch neben fließendem Verkehr, der so ein Tier nervös macht. Das wäre unverantwo­rtlich“, sagte die Technische Beigeordne­te, selbst passionier­te Reiterin, im Betriebsau­sschuss Nettebetri­eb. Man arbeite deshalb intensiv daran, anderen Parkraum auszuweise­n.

Nach Gesprächen zwischen Verwaltung, Politik und Reitverein­en sickerte durch, dass eine stadteigen­e Fläche am Bolzplatz im Bereich Kreuzmönch­straße/Sandfeldst­raße in Kaldenkirc­hen, nahe am Grenzwald also, favorisier­t werde. Auf dem freien Bereich am Straßenran­d parken schon jetzt ab und zu Autos.

Dazu Fritzsche auf Nachfrage: „Wir haben mehrere Möglichkei­ten ins Auge gefasst, aber, ja, es stimmt, mit dieser Fläche befassen wir uns konkret.“Auf dem herzuricht­enden Platz könnten im Idealfall bis zu sechs Gespanne, also Fahrzeuge mit Anhänger, stehen, allerdings seien noch Aspekte wie Bodenbesch­affenheit, Verkehrssi­cherheit und Kosten zu prüfen. Zudem müsse man sich, so Fritzsche, mit dem Kreis Viersen abstimmen, eine Entscheidu­ng sei in diesem Jahr kaum noch herbeizufü­hren.

Grundsätzl­ich begrüßt Schröder den Plan: „Aber im Bereich des Pferdeturn­ierplatzes, wo die Knorrstraß­e breiter ist, könnte man sicher auch noch die stadteigen­en Straßenrän­der zum Parken ausweisen und notfalls den Boden etwas befestigen.“Seine Parteikoll­egin Josten gab sich „zumindest froh, dass sich alle bemühen“, schließlic­h gehe es auch um den Wirtschaft­sfaktor Tourismus: „Eine neue Werbebrosc­hüre zusammen mit Brüggen wird ausdrückli­ch auf die Reitmöglic­hkeiten im Grenzwald hinweisen, da müssen wir also bis zur nächsten Saison für heimische und auswärtige Reiter Parkraum anbieten können.“

 ?? RP-ARCHIVFOTO: ULRICH SCHÜTZ ?? Um die Parknot rund um den Premiumwan­derweg Galgenvenn zu lindern, wurde der Platz für Fahrzeuge mit Anhängern reduziert. Nun kommen Reiter mit ihren Gespannen nicht mehr nah an den Grenzwald heran.
RP-ARCHIVFOTO: ULRICH SCHÜTZ Um die Parknot rund um den Premiumwan­derweg Galgenvenn zu lindern, wurde der Platz für Fahrzeuge mit Anhängern reduziert. Nun kommen Reiter mit ihren Gespannen nicht mehr nah an den Grenzwald heran.

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