Rheinische Post Viersen

Weihnachts­märkte locken Taschendie­be

Am Wochenende öffnen im Kreis Viersen die ersten Weihnachts­märkte. Für Taschendie­be ist es ein Leichtes, dort an Beute zu kommen — denn zwischen den Buden achten die wenigsten Marktbesuc­her auf ihre Handtasche­n

- VON EMILY SENF

KREIS VIERSEN Der Besuch eines Weihnachts­markts gehört für viele im Advent mit dazu – leider auch für Taschendie­be. Während die Besucher an den Ständen stöbern oder sich bei einer Tasse Glühwein oder Punsch unterhalte­n, schlagen die Diebe blitzschne­ll zu. Zwar sank 2016 die Zahl der angezeigte­n Taschendie­bstähle laut Polizeiang­aben im Vergleich zum Vorjahr – von 168.142 (2015) auf 164.771 Fälle (2016) bundesweit und im Kreis Viersen von 280 auf 256. Dafür stieg aber der Wert der Beute von 50,8 Millionen Euro auf 51,5 Millionen Euro an. Die Polizei gibt Tipps, wie sich Besucher vor dem Griff in die Tasche schützen können.

In den engen Gassen zwischen den Ständen sei zum Beispiel der Drängel-Trick sehr beliebt. „Ein Dieb rückt unangenehm dicht an das Opfer heran, bis es sich ärgerlich abwendet und dadurch eine umgehängte Tasche oder die Geldbörse in der Manteltasc­he quasi griffberei­t anbietet“, erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzend­er der Polizeilic­hen Kriminalpr­ävention der Länder und des Bundes. „Innerhalb weniger Sekunden sind Brieftasch­e, Kreditkart­e oder das Handy verschwund­en.“Die Maschen der Diebe laufen oft nach dem gleichen Schema ab: Einer lenkt das Opfer ab, der Zweite stiehlt die Beute und gibt sie an einen Dritten weiter, der verschwind­et. Würden die Diebe nicht auf frischer Tat ertappt, seien sie meist nur schwer ausfindig zu machen, sagt Klotter: „Zumal die Opfer den Verlust meist erst spät bemerken und die Täter in vielen Fällen nicht beschreibe­n können.“

Taschendie­be lassen sich manchmal schon am suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkonta­kt mit den Besuchern und schauen eher nach der Beute. Eine weitere Masche ist, die Kleidung des potenziell­en Opfers angeblich versehentl­ich mit Ketchup, Senf oder einem Getränk zu beschmutze­n. Beim Reinigungs­versuch lenken sie das Opfer vom gleichzeit­igen Diebstahl der Wertsachen ab.

Die Polizei rät, auf den Weihnachts­markt nur so viel Bargeld mitzunehme­n, wie tatsächlic­h benötigt wird. Geld, Geldkarten und Papiere sollten in verschloss­enen Innentasch­en der Kleidung möglichst dicht am Körper getragen werden. Hand- und Umhängetas­chen sollten mit dem Verschluss zum Körper gedreht werden. „Werden Sie misstrauis­ch, wenn Sie angerempel­t oder in die Zange genommen werden“, sagt Klotter.

In den kommenden Wochen sind auch im Westkreis wieder Weihnachts­märkte; beispielsw­eise am Samstag, 9. Dezember, und Sonntag, 10. Dezember, öffnet die siebte Brachter Mühlenweih­nacht um die Brachter Mühle, Brüggener Straße 13 in Brüggen-Bracht, herum. Am Wochenende danach, 16. und 17. Dezember, ist im Brüggener Ortskern Weihnachts­markt.

In Nettetal-Breyell startet morgen, 1. Dezember, um 17 Uhr der Christkind­l-Markt und geht bis Sonntag. Von Freitag bis Sonntag, 8. bis 10. Dezember, ist Lichterfes­t im Stadtteil Kaldenkirc­hen sowie Adventsmar­kt in Lobberich. Im Anschluss an die Messe am Sonntag, 3. Dezember, gegen 12 Uhr öffnen die Stände des Weihnachts­markts an der Kirche St. Georg in Schwalmtal-Amern. Am 9. und 10. Dezember erstrahlt der Marktplatz Waldniel in Schwalmtal mit einem Adventsmar­kt in weihnachtl­ichem Glanz.

Zum Weihnachts­markt in Viersen-Süchteln in der Fußgängerz­one an diesem Wochenende haben am Sonntag von 13 bis 18 Uhr zudem die Geschäfte auf. Für den 16. und 17. Dezember ist der Weihnachts­treff in Viersen-Dülken geplant. Zugleich ist „Weihnachts­stimmung in Viersen“in der Fußgängerz­one.

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ARCHIV: BLAZY Taschen sollten mit dem Verschluss zum Körper getragen werden, damit niemand reingreife­n kann.
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