Rheinische Post Viersen

Künstlerfr­eunde stellen gemeinsam aus

Am Wochenende zeigen Richard Caelers und Uwe Peters die Arbeiten, die sie innerhalb eines Jahres geschaffen haben

- VON SIGRID BLOMEN-RADERMACHE­R

VIERSEN „Zwei wie Tag und Nacht“stellen gemeinsam aus. Die zwei, das sind die Viersener Richard Caelers, Jahrgang 1952 und der drei Jahre jüngere Uwe Peters. Die beiden haben zwar ganz unterschie­dliche kreative Ansätze, Techniken und Ausdrucksw­eisen, doch eint sie ihre Freundscha­ft, ihre jahrelange Zusammenar­beit an der Viersener open-art-Ausstellun­g und das, was sie „soziale Kreativitä­t“nennen. Als Hochbautec­hniker mit Schwerpunk­t Architektu­r war Caelers mit kreativen Lösungen ebenso befasst wie Uwe Peters als Diplomsozi­alarbeiter. Einmal im Jahr zeigen sie in der Galerie von Richard Caelers das, was sie über das Jahr an Bildern erarbeitet haben.

Richard Caelers hat sich der Fotografie verschrieb­en. Wenn Caelers Landschaft­en, die Irmgardisk­apelle, Wiesen und Objekte fotografie­rt, dann geht es ihm weniger um eine realistisc­he Abbildung. Vielmehr ist sein Ziel, das Motiv auf verschiede­ne Arten zu abstrahier­en. So fotografie­rt Caelers beispielsw­eise eine Blumenwies­e und bearbeitet sie am Rechner farblich so weit nach, dass sie einen malerische­n Charakter erhält. Vor allem aber interessie­ren den Fotografen „Lichtspure­n“: er nimmt bewegliche Lichtobjek­te auf, indem er sich und seine Kamera mal mehr, mal weniger und fast schon tänzerisch bewegt und dabei eine lange Belichtung­szeit wählt. Die Fotografie entsteht also in einer Form von Choreograf­ie. Das ursprüngli­che Lichtobjek­t ist nicht mehr wiederzuer­kennen, stattdesse­n die erwähnten „Lichtsspur­en“, die mit ihren Linien, Wellen, Zacken wie eine Chimäre wirkt.

Wenn Uwe Peters über seine Arbeiten spricht, kann er über seinen Beruf nicht schweigen. Da gibt es Parallelen, so unwahrsche­inlich es klingen mag: als Sozialarbe­iter, der sich in den Viersener Stadtteile­n bestens auskennt, hat er viele Vorverurte­ilungen erlebt. Aber auch, wie diese durch die Einnahme eines neuen Blickwinke­ls aufgehoben werden konnten. Diesen neuen Blickwinke­l findet Peters ebenfalls, wenn er alte, vergammelt­e Obstkisten zerlegt und zu neuen Bildobjekt­en zusammenfü­gt, wo sie zu erstaunlic­her Schönheit aufblühen. Kombiniert mit Draht oder Wachs halten sie neu zusammen.

Während eines Urlaubs entstand eine Serie von Stillleben in einer Mischtechn­ik aus Aquarellfa­rben und Wachskreid­en. Wasser und Wachs stoßen einander ab und erzeugen reizvolle Details ebenso wie die Kratzspure­n, die Peters mit einem kleinen Messer einritzt. Zu sehen sind die immer gleichen und doch nicht dieselben Zitronen, Eier, Oliven. Sie reihen sich neben- und untereinan­der und immer wird die Ordnung gestört, fehlt ein Motiv in der Reihe oder hat sich in die falsche Serie gepfuscht. So entsteht eine sympathisc­he Unordnung in der Ordnung. Info Richard Caelers und Uwe Peters laden am kommenden Wochenende, 2. und 3. Dezember, jeweils von 11 bis 18 Uhr in die Galerie Caelers an der Gebrandstr­aße in Süchteln ein.

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RP-ARCHIVFOTO: BUSCH Die beiden Künstlerfr­eunde Robert Caelers (l.) und Uwe Peters stellen erneut gemeinsam ihre Werke aus.

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