Na klasse! Wohnen
Architekt Ulf Schroeders verwandelt das frühere Klo und Mietwohnungen. Vielleicht erschnuppert man e
VIERSEN Vier Jahre lernte Martina Kutscheidt an der Kreuzherrenschule in Dülken. Jetzt kehrt die 35jährige Krankenschwester dorthin zurück – statt mit ihrer Schultasche mit einem alten Sekretär, einer Küche und anderen Möbeln. Kutscheidt wird ihren früheren Klassenraum – sie besuchte ab 1989 die Klasse 1b – bewohnen. „Ich habe mal hinten gesessen, mal an der Seite. So ein Zufall, wieder hier zu sein“, sagt die Dülkenerin.
Allerdings kein unangenehmer. An ihre Grundschulzeit hat Kutscheidt „viele positive Erinnerungen“: an das Spielen auf dem Hof, an das Aufstellen der Klasse an der Stange. Auch wenn keine lebenslangen Freundschaften blieben: „Manchmal treffe ich Klassenkameraden in der Stadt“, erzählt Kutscheidt. Sie hat ein Jahr in Australien gearbeitet und ist nach der Rückkehr nicht mehr in eigenen vier Wänden sesshaft geworden. Bis sie über Freunde vom Umbau der früheren Dülkener Grundschule hörte. Kutscheidt kam, sah und fühlte sich Zuhause. „Mir hat die Werbung zum ,Betreuten Leben über 30’ gefallen – vielleicht werden wir hier ja alle eine große Familie“, sagt sie.
Dass dies möglich werden könnte, liegt an Architekt Ulf Schroeders. Seine Idee: den Charme des denkmalgeschützten Baus zu erhalten und mit modernen Akzenten zu versehen. Platz gibt es im Großen Haus für eine Familie in der ehemaligen Turnhalle, dazu weitere sechs Wohnungen und außerdem drei Büros.
Vielfach spielt Schroeders, der sich auf denkmalgeschützte Objekte spezialisiert hat, mit der Vergangenheit des Hauses als Kloster und Schule: In den Wohnungen erinnern filigrane, frei gestellte Säulen an die Nutzung als Kloster.
Im neuen Café Katinchen, das am 4. Dezember für alle öffnet, stammen die Stühle aus den Klassenräu-