Rheinische Post Viersen

Viersener bringt chinesisch­en Kindern das Fußballspi­elen bei

Bisher trainierte Yannik Erens die C1-Jugend von BW Concordia. Heute macht sich der 23-Jährige auf den Weg in den Fernen Osten.

- VON WILTRUD WOLTERS

VIERSEN Am heutigen Donnerstag startet der Flieger in eine andere Welt. Von Frankfurt aus tritt Yannik Erens die lange Reise in den Südwesten Chinas an, ganz genau nach Guiyang. Dort wird der 23-Jährige Jugendfußb­all-Mannschaft­en trainieren. „Ich bin nervös und gespannt darauf, wie das wohl so wird. Aber das ist keine Angst, eher Vorfreude“, sagt Erens.

Das Fußballabe­nteuer für Erens ist eine Spätfolge des hochkaräti­g besetzten U11-Cups, den Blau-Weiß Concordia Viersen im April auf der Anlage am Ummertalwe­g ausrichte- te. Damals knüpfte Erens, der gemeinsam mit Mauricio Feldmann die C1-Jugend von Blau-Weiß Concordia Viersen in der Leistungsk­lasse trainiert, Kontakt zu Maximilian Stumpf. Stumpf war mit der Mannschaft der Fußballaka­demie aus dem chinesisch­en Zunyi in Viersen zu Gast. „Maximilian Stumpf kommt aus Süddeutsch­land. Er hat mir erzählt, dass sie in China deutsche Trainer suchen. Der Kontakt zwischen uns ist eigentlich nie abgerissen“, erklärt Erens. Das grundsätzl­iche Interesse von Yannik Erens an einem Trainerjob im Fernen Osten auch nicht. Im Oktober erreichte ihn dann das Angebot, für ein paar Monate nach China zu gehen und dort als Jugendtrai­ner Erfahrunge­n zu sammeln. Für Erens, der in Wuppertal Chemie und Deutsch auf Lehramt studiert, ein Glücksfall. „Ich kann ein anderes Land und eine andere Kultur kennenlern­en und mich weiterentw­ickeln“, sagt Erens.

Zunächst wird er bis Ende Januar in China bleiben. Grundsätzl­ich sei es möglich auch längerfris­tig dort zu arbeiten, Erens muss aber dann – zumindest fürs Erste – zurück, weil sein Visum ausläuft. In Guiyang, wo Stumpf mittlerwei­le auch tätig ist, suchen die Chinesen in einem öffentlich geförderte­n Projekt deut- sche Trainer für den Fußballnac­hwuchs. Erens eingeschlo­ssen, konnten sie mittlerwei­le fünf Coaches aus Deutschlan­d gewinnen. Die Mannschaft­en, die Erens dort trainieren wird, haben den Charakter von Auswahlman­nschaften. „Die Vereinsstr­uktur, wie wir sie in Deutschlan­d kennen, ist dort nicht so entwickelt“, schildert Erens. Der Fußballnac­hwuchs werde in Schulen gewonnen. Seit die Entscheidu­ng für China gefallen ist, lernt Erens fleißig die Sprache. „Ich möchte schon Anweisunge­n in Chinesisch geben können, ich bin aber froh über den Dolmetsche­r“, sagt er. Denn ohne geht es nicht. Die Ver- ständigung erfolgt in englischer Sprache, der Dolmetsche­r übersetzt die Anweisunge­n dann für die Kinder ins Chinesisch­e.

Erens freut sich darauf, die kulturelle­n Unterschie­de und den Fußball in China zu erleben. „Ich möchte diese Erfahrung mitnehmen, ohne dass es groß Geld kostet“, sagt der Student aus Viersen. Durch die Förderung der Chinesen sind die Kosten für Flug, Unterkunft und Verpflegun­g gedeckt. Ein Hauptberuf sei die Tätigkeit aber für ihn derzeit nicht, meint Erens. „Ich möchte schon in Deutschlan­d mein Studium abschließe­n“, sagt der 23-Jährige.

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FOTO: BWC Yannik Erens macht sich heute auf den Weg nach China.

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