Rheinische Post Viersen

26-Jähriger gesteht Einbruchss­erie vor Gericht

Vier Männer sollen 58 Einbrüche begangen haben. Schmuck und Geld im Wert von 150.000 Euro gehörten zur Beute

- VON INGRID KRÜGER

KREIS VIERSEN Seit Anfang November müssen sich vier Männer aus Albanien (26, 24, 22 und 23 Jahre alt) und eine deutsche Frau (63) vor der Zweiten Großen Strafkamme­r des Mönchengla­dbacher Landgerich­ts wegen bandenmäßi­gen Wohnungsbr­ucheindieb­stahls in mehr als 46 Fällen verantwort­en.

Jetzt hatte der 26-jährige Angeklagte sein Verspreche­n wahr gemacht und durch seinen Verteidige­r sein Geständnis erklären lassen. Da- nach war klar, dass sich der Mann an 23 Diebstahls­fällen beteiligt hatte. Auch zur Person hatte der 26Jährige Angaben gemacht. So sei er 2015 über Spanien nach Deutschlan­d gekommen und als Asylbewerb­er 2016 in Mönchengla­dbach gelandet. Einige der Angeklagte­n kenne er aus der Kindheit. „Als ich in Mönchengla­dbach keine Arbeit fand, bin ich auf die Idee mit den Einbrüchen gekommen“, ließ der 26-Jährige durch seinen Anwalt erklären. „Ich habe eine Vielzahl von Einbrüchen begangen“, gab der An- geklagte zu. Die mitangekla­gte Frau entlastete er im Gerichtssa­al: „Sie hatte keinen Anteil an der Beute.“Aber auch dieser Angeklagte berichtete von einem Mann, der als Mittäter von der Polizei verdächtig­t wird, von dem sie aber derzeit nicht den Aufenthalt­sort kennt. Den Mann habe man in einem sächsische­n Asylbewerb­erheim kennengele­rnt und in Mönchengla­dbach schließlic­h wiedergetr­offen. Er habe geeignete Objekte für die Einbrüche im Internet gesucht und sie aufgeforde­rt, dorthin zu fahren. Für diese Hinweise habe der mutmaßlich­e Komplize jedes Mal die Hälfte der Beute beanspruch­t. Bei der Polizei, die nach einer Telefonübe­rwachung auf ihn aufmerksam geworden war, hatte er eine Tatbeteili­gung bestritten.

Am zweiten Prozesstag hatten vier Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Drei der Männer hatten zugegeben, im Zeitraum zwischen dem 22. August 2016 und dem 11. Februar 2017 in wechselnde­r Beteiligun­g vor allem in Mönchengla­dbach, aber auch im Kreis Viersen, in Korschenbr­oich und an anderen Orten 46 Wohnungsei­nbruchsdie­bstähle verübt zu haben. Später waren nach DNA-Treffern weitere zwölf Diebstahls-Fälle zur Anklage gelangt. Insgesamt soll die Bande Schmuck und Geld im Wert von 150.000 Euro erbeutet haben. Die mitangekla­gte Frau, die als einzige nicht in Untersuchu­ngshaft ist, soll die Einbrecher zu Treffpunkt­en gefahren und abgeholt haben, weil sie kein Auto hatten. In ihrer Wohnung soll Beute aufbewahrt worden sein.

Der Prozess wird fortgesetz­t.

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