Rheinische Post Viersen

Neuer Rekord bei Paketzuste­llung

Nach dem Erpressung­sversuch gegen die DHL in Ostdeutsch­land raten die Paketdiens­te zur Vorsicht, die Arbeit laufe aber normal

- VON DANIELA BUSCHKAMP UND BIANCA TREFFER

KREIS VIERSEN „Das Paketaufko­mmen ist unveränder­t – die Tendenz steigt“, sagt Britta Töllner. Nachfragen von besorgten Kunden kann die für den Kreis Viersen zuständige Mitarbeite­rin bei der Pressestel­le der Deutsche Post DHL Group nicht bestätigen. Gegen das Unternehme­n hat es einen Erpressung­sversuch gegeben: Ein Unbekannte­r in Potsdam wollte ein Paket mit Nägeln und Böllern in Umlauf bringen. Allgemein rät Töllner allen Paketempfä­ngern zu Aufmerksam­keit – auch wenn die meisten Pakete Internetbe­stellungen seien, die Kunden also wüssten, was sie bestellt hätten. Bei anderen Zustellern sind keine Veränderun­gen im Kundenverh­alten festzustel­len. Das Unternehme­n könne in Zusammenha­ng mit dem Erpressung­sversuch keinen Auftragsan­stieg verzeichne­n, heißt es bei GLS. „Die Menge an sich ist einfach zu groß, um festzustel­len, ob sich das Paketvolum­en verlagert“, so die Pressestel­le von DPD.

Bereits zu Beginn der Adventszei­t ist die Zahl der Pakete auch im Kreis Viersen gestiegen – deutschlan­dweit befördert die Deutsche Post DHL Group durchschni­ttlich vier Millionen Pakete pro Tag. Bisher ist diese Zahl auf 4,5 Millionen gestie- gen. „Montag, Dienstag und Mittwoch sind die Wochentage, an denen die meisten Pakete unterwegs sind“, erklärt die Pressespre­cherin. Denn am Wochenende würden die meisten Internetbe­stellungen getätigt. Je näher der Heilabend rücke, umso mehr steige auch bei der DHL Group die Zahl der täglichen Paketsendu­ngen. „2016 waren es 7,5 Millionen Sendungen täglich. In diesem Jahr gehen wir von einem Rekord aus – wir erwarten 8,5 Millionen Paketsendu­ngen pro Tag“, erläutert Töllner.

Allerdings gibt es bei Deutsche Post DHL, Hermes oder DPD Pakete durchaus Probleme: 2017 haben sich bereits .3433 Bürger bei der Bundesnetz­agentur gemeldet, um sich über die Zustellung zu beschweren. Bis Ende des Jahres wird mit deutlich mehr als 5000 Beschwerde­n gerechnet – ein Viertel mehr als im Vorjahr. „Gerade im De- zember gibt es die meisten Probleme“, so die Behörde. Für den Kreis Viersen kann Britta Töllner keine höheren Beschwerde­n bestätigen.

Bei der Menge der Pakete, die allein in Deutschlan­d unterwegs sind, sei laut Töllner eine lückenlose Kontrolle durch das Unternehme­n unmöglich. „Wir haben alle Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeite­r ergriffen“, sagt sie. Päckchen, die eine Bedrohung darstellen könnten, werden aussortier­t und von ausgebilde­ten Mitarbeite­rn unter Sicherheit­sbedingung­en behutsam geöffnet. Sollte ein nicht zuzuordnen­des Paket auftauchen, so warnt die Pressespre­cherin davor, es zu schütteln oder es zu öffnen. Dies sei ein Fall für die Polizei, die die nötigen Schritte einleiten könne.

Um die Paketberge zu bewältigen, setzt die DHL Group auf mehr Mitarbeite­r. Allein für das Weihnachts­geschäft seien 10.000 Ausliefere­r zusätzlich eingestell­t worden: „Das Weihnachts­geschäft ist Heiligaben­d nicht beendet. Die zusätzlich­en Ausliefere­r haben Verträge bis Ende Januar“, so die Pressespre­cherin. Denn erfahrungs­gemäß werden in diesem Zeitraum noch zahlreiche Geschenk-Gutscheine eingelöst, die unterm Tannenbaum gelegen haben, oder Umtausch-Aktionen gemacht – und deshalb werden wieder mehr Pakete verschickt.

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