Zeitfenster Kesselsturm ist zerstört
Scheiben und Scheinwerfer der im März installierten Hologramm-Box wurden eingeschlagen. Mitarbeiter der Stadt haben den Schaden gestern entdeckt. Die Reparaturen belaufen sich voraussichtlich auf mehrere Tausend Euro
DÜLKEN In der 1,50 Meter breiten und 85 Zentimeter hohen Box bleibt es vorerst dunkel. Eben noch lief darin der weltweit größte digitale Hologramm-Film im öffentlichen Raum – jetzt ist die Anlage kaputt. „Unbekannte haben sowohl das Archäologische Fenster als auch die Brunneninstallation im Bereich der Straße Am Kesselsturm schwer beschädigt“, teilte gestern Stadtsprecher Frank Schliffke mit. Scheiben und Scheinwerfer sind eingeschlagen. Der Designer der Box, der Kölner Künstler Philipp Dreber, habe sie sich angesehen. Er müsse aber noch untersuchen, ob das Hologramm repariert werden kann. „Es neu zu erstellen, würde 7100 Euro kosten“, sagt Schliffke.
Das archäologische Fenster, auch Zeitfenster Kesselsturm genannt, war im März installiert worden. Für das Hologramm wurden 1200 Einzelbilder zu einem Film zusammengefügt, der eine Szene aus dem 17. Jahrhundert im Bereich des Holländerturms zeigt.
Der Schaden sei gestern gemeldet worden, berichtete Schliffke. „Mitarbeiter der städtischen Betriebe haben die beiden Stellen gesichert.“Die Brunneninstallation ist in den Boden eingelassen. Eine dreienhalb Zentimeter dicke Sicherheitsscheibe decke sie ab, deren oberste Schicht sei in viele kleine Einzelteile zersprungen. „Die Gesamtkonstruktion ist noch tragfähig, aber man kann jetzt nicht mehr durch die Scheibe sehen.“Eine neue koste rund 2500 Euro plus Montage. Am Zeitfenster Kesselsturm seien zwei LED-Scheinwerfer eingeworfen worden, „die Frontglasscheibe ist vollständig zerfallen, die Acrylglasscheibe des Hologramms ist gesplittert“. Neue LED würden 1500 Euro kosten, eine Frontscheibe 4600 Euro, eine Acrylscheibe 600 Euro – plus Montage, zählt Schliffke auf. Bevor die Stadt Reparaturen in Auftrag gibt, wartet sie die Antwort des Designers ab. Wie das Hologramm zerstört wurde, kann Schliffke nur vermuten. Es sei dafür schon ein großer spitzer Stein nötig, sagt er.
Bis gestern Abend war bei der Polizei noch keine Anzeige zur Tat eingegangen.