Rheinische Post Viersen

Den Wecker auf Samstag, 18.30 Uhr

Dann beginnt Borussias Heimspiel gegen Schalke 04. Zu oft verschläft sie die Anfangspha­se. Zuletzt in Wolfsburg lag sie nach 25 Minuten 0:2 hinten. Dabei hat die Mannschaft schon mehrmals gezeigt, dass sie erstmal kompakt stehen kann.

- VON JANNIK SORGATZ

Natürlich gibt es im Borussia-Fanshop nicht nur Flaschenöf­fner, Wasserwaag­en und Müslischal­en zu kaufen, sondern auch Schlafanzü­ge. Im Katalog werden sie (Preis 39,95 Euro) prominent angepriese­n von Rekordeink­auf Matthias Ginter (17 Millionen Euro). Womit halbwegs elegant die Überleitun­g geschafft wäre zu einer großen Schwäche Borussias: ihre Schlafmütz­igkeit in der Anfangspha­se.

Beim 0:3 gegen den VfL Wolfsburg kassierte sie bereits zum siebten Mal in dieser Saison innerhalb der ersten Stunde das 0:1. Yunus Malli sorgte in der vierten Minute für das zweitfrühe­ste Gegentor nach Alfred Finnbogaso­ns Treffer für den FC Augsburg nach 35 Sekunden. Damals drehten Denis Zakaria und Oscar Wendt noch vor der Pause das Spiel, am Ende stand es 2:2 – einen Vorsprung zu verspielen, das klappt also auch.

Verkehrt sind Borussias Comeback-Qualitäten nicht, nach Rückstände­n hat sie drei Unentschie­den mitgenomme­n und bei 1899 Hoffenheim sogar gewonnen – die fünftbeste Quote der Liga. In Wolfsburg war die Hypothek des 0:2 letztlich zu groß.

„Das hat uns sehr geärgert, denn wir hätten auf jeden Fall etwas mitnehmen können. Eigentlich waren wir die bessere Mannschaft und haben das auch gezeigt“, sagte Christoph Kramer, der die Partie als Zuschauer verfolgte. „Das war schade, ist aber jetzt abgehakt.“

Mal wieder wirkten die Fehler vermeidbar. Beim 0:1 drängte Jannik Vestergaar­d seinen Gegenspiel­er Mario Gomez noch gut ab, verhindert­e dann aber nicht die Flanke. Im Rückraum patzte Ginter, der Malli übersah. Beim 0:2 war Mallis ChipBall in den Lauf Didavis große Extraklass­e, wäre ohne Vestergaar­ds seltsamen Kniefall allerdings schwierige­r gewesen. Als Borussia in der Saison 2014/15 nur 26 und in der Sai- son 2011/12 nur 24 Gegentore kassierte (also eins mehr und eins weniger als jetzt in 14 Spielen), war sie in Sachen Fehlermini­mierung ganz weit vorne in der Liga. Heute macht sie sich gute Ansätze oftmals leichtfert­ig selbst kaputt. Und so lässt sich das Erfolgsrez­ept gegen den FC Schalke 04 am Samstag scheinbar leicht beschreibe­n: Fünfmal blieb Borussia in der ersten Halbzeit ohne Gegentor, fünfmal gewann sie am Ende.

„Wir landen oft bei der Erkenntnis, dass wir erst einmal die Kompakthei­t brauchen in der Arbeit gegen den Ball“, sagte Dieter Hecking nach dem 4:2-Erfolg in Berlin. „Bislang war es häufiger der Fall, dass wir doch sehr viele Torchancen zugelassen haben, wenn wir unser Spiel offensiver ausgericht­et haben.“

Entspreche­nd dürfte seine Mannschaft gegen Schalke nicht die 70Prozent-Marke in Sachen Ballbesitz anpeilen, zumal sie unter André Schubert zweimal ganz schlechte Erfahrunge­n gegen diesen Gegner gemacht hat. Einmal gewann S04 ein Spiel mit 6:22 Torschüsse­n, einmal mit 28 Prozent Ballbesitz.

 ??  ??
 ?? FOTOS: DPA, PÄFFGEN, IMAGO ?? Oben: Wolfsburgs Yunus Malli chippt den Ball in den Lauf von Daniel Didavi, der in der 25. Minute bereits zum 2:0 trifft. Unten links: Vincenzo Grifo hilft, den 0:1-Rückstand gegen Hoffenheim in ein 3:1 zu drehen. Unten rechts: Alfred Finnbogaso­n...
FOTOS: DPA, PÄFFGEN, IMAGO Oben: Wolfsburgs Yunus Malli chippt den Ball in den Lauf von Daniel Didavi, der in der 25. Minute bereits zum 2:0 trifft. Unten links: Vincenzo Grifo hilft, den 0:1-Rückstand gegen Hoffenheim in ein 3:1 zu drehen. Unten rechts: Alfred Finnbogaso­n...
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany