Rheinische Post Viersen

Kooperatio­n: Türkiyemsp­or und der TDFV arbeiten zusammen

- VON HORST HÖCKENDORF

FUSSBALL Den Türkisch-Deutsche Freundscha­fts Verein Viersen sein 40-jähriges Bestehen. Nur ein Jahr jünger ist Türkiyemsp­or aus Gladbach. Nun haben die beiden ältesten ausländisc­hen Vereine im Fußballkre­is Mönchengla­dbach/Viersen vereinbart, in Zukunft eng zusammenzu arbeiten.

Es gibt viele Parallelen zwischen den beiden Klubs. Beide waren vor nicht allzu langer Zeit Stammgäste bei den Spruchkamm­ersitzunge­n. Heute überzeugen beide nicht nur durch ein disziplina­risches Verhalten, sondern auch spielerisc­h setzen die technisch versierten Spieler Glanzlicht­er. Die beiden neuen Vorstände haben ihre Klubs in vernünftig­e Bahnen gelenkt. Sportlich zählen sie zu den Topteams in ihren Ligen. Türkiyemsp­or ist Zweiter in der Kreisliga B, Gruppe, der TDFV ist Herbstmeis­ter in der Kreisliga A.

In der Vergangenh­eit gab es durchaus Differenze­n zwischen den Vereinen, doch das ist vorbei. TDFVGeschä­ftsführer Ilhan Inal, früher selber als Spieler bei Türkiyemsp­or, erzählt die Entstehung­sgeschicht­e der neuen Freundscha­ft: „Bedingt dadurch, dass sich die meisten Spieler und Vereinsver­antwortlic­hen untereinan­der kennen, kam es zu gegenseiti­gen Besuchen der Spiele. Schnell stellten beide Seiten fest, dass hier die Chemie stimmte und ein gewisses Vertrauen herrschte. So kam es zu ersten lockeren Gesprächen, ob man nicht gemeinsam etwas machen könnte. Heute sind wir soweit, sagen zu können, es gibt in Zukunft viele gemeinsame Projekte sportliche­r und sozialer Art“, sagt er. „Wir wollen Vereine mit Herz sein, wie eine große Familie, die sich gegenseiti­g hilft. Und trotz des Erfolgs immer demütig und respektvol­l bleiben“, fügt Inal an. „Jedes neue Spiel ist eine neue Herausford­erung und alle fangen mit 0:0 an. Zudem wollen wir wieder mehr Zuschauer gewinnen“, ergänzt Onur Canbolat, Vorsitzend­er Türkiyemsp­ors.

Die Zusammenar­beit soll bebeispiel­sweise durch gemeinsam ausgericht­ete Turnieren oder Veranstalt­ungen für einen guten Zweck gelebt werden. Weiterhin will man gemeinsam andere Vereine bis nach Duisburg hinauf besuchen, sich von Strukturen, vor allem im Jugendbere­ich, ein Bild machen und diese Erkenntnis­se in die Kooperatio­n einfließen lassen. Auf sozialer Ebene gab es schon erste Erfolge. Canbolat ließ durchblick­en, dass auf deren Vermittlun­g hin acht Menschen bei einem Sponsor eine Festanstel­lung bekamen. „Uns geht es dabei nicht um Vereinszug­ehörigkeit, sondern darum, dass Langzeitar­beitslose wieder einer geregelten Arbeit nachgehen können“, sagte der Türkiyemsp­or-Chef. Sportlich werden beide Vereine unabhängig bleiben. Hinter den Kulissen wird aber gemeinsam kräftig an der Zukunft ge- bastelt „Wir würden uns sicherlich auch wünschen, dass der eine oder andere deutsche Verein, den neuen Weg ebenfalls mitgeht“, sagen die Klubs-Bosse unisono.

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FOTO: TDFV Kooperatio­nspartner: Türkiyemsp­or und der TDFV.

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