Rheinische Post Viersen

Zentralrat der Juden fordert mehr Einsatz gegen Demos

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BERLIN (kna/sg) Nach antisemiti­schen Protesten in zahlreiche­n europäisch­en Städten, darunter Berlin, dringen Vertreter jüdischer und israelisch­er Organisati­onen auf ein härteres Vorgehen gegen die Demonstran­ten. Auslöser der Proteste war die US-Anerkennun­g Jerusalems als israelisch­e Hauptstadt. Berichten zufolge wurden in Berlin antisemiti­sche Parolen skandiert und israelisch­e Flaggen verbrannt.

Gestern demonstrie­rten nach Polizeiang­aben erneut mehrere Hundert Personen gegen die US-Entscheidu­ng vor dem Berliner Hauptbahnh­of. Die Polizei nutzte nach eigenen Angaben Videoaufna­hmen, um Hassparole­n der Demonstran­ten zu dokumentie­ren. Die Proteste fallen mit dem Beginn des jüdischen Lichterfes­tes Chanukka zusammen. Der Zentralrat der Juden in Deutschlan­d forderte gestern Gesetzesän­derungen, damit antisemi- tische Demonstrat­ionen im Vorfeld verboten oder rasch aufgelöst werden können. „Ausschreit­ungen mit antisemiti­schem Charakter sollten nicht genehmigun­gsfähig sein“, sagte der Zentralrat­svorsitzen­de Josef Schuster der „Rhein-Neckar-Zeitung“.

Auch in Düsseldorf war es bei einer Palästinen­ser-Demonstrat­ion am vergangene­n Freitag zu antiisrael­ischen Zwischenfä­llen gekommen. Als während der Kundgebung mehrere Teilnehmer symbolisch auf einer Israel-Fahne herumtramp­elten, schritt die Polizei ein. „Der Versammlun­gsleiter hat das daraufhin unterbunde­n“, sagte ein Polizeispr­echer. Die Düsseldorf­er CDU beschloss gestern Abend, bei der morgigen Sitzung des Stadtrats eine Resolution einzubring­en, mit der die Stadt Stellung gegen antisemiti­sche Äußerungen und Aktivitäte­n in Düsseldorf beziehen soll.

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