Griechenland: Der Putschversuch Konstantins II.
Griechenland war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht zur Ruhe gekommen. Auf die Kriegsjahre folgte ein Bürgerkrieg. Selbst als ab 1950 offiziell Frieden einkehrte, dauerte die tiefe Spaltung der Gesellschaft an, und die Macht desMilitärs blieb nahezu ungebrochen. 1946 war König Paul I. nach einer manipulierten Volksabstimmung zurück auf den Thron gelangt. 1964 folgte ihm sein Sohn Konstantin II. Es war nicht die richtige Zeit für einen unerfahrenen und jungen König (er war damals 24 Jahre alt). 1963 war mit Georgios Papandreou ein Reformer Premierminister geworden. Papandreou versuchte, den Einfluss des Militärs vorsichtig zurückzudrängen. Der König und der Premierminister gerieten schnell in einen Konflikt. 1965 musste Papandreou gehen. Neuwahlen verhinderte Konstantin zunächst, weil er einen Wahlsieg von Papandreous Partei EK fürchtete. Erst für 1967 waren Neuwahlen angesetzt, doch das Militär kam ihnen zuvor. Im Frühjahr 1967 putschten die Obristen. Konstantin spielte auch bei der Einsetzung der Militärdiktatur eine unglückliche Rolle. Dem Anschein nach unterstützte er die Putschisten. Erst am 13. Dezember 1967 reagierte der König. Doch sein Gegenputsch war schlecht geplant, und es mangelte an Unterstützern. Konstantin scheiterte und ging ohne Abdankung ins Exil. Das war de facto das Ende der griechischen Monarchie, die formell 1973 abgeschafft wurde.