Geschichte des Ruhr-Bergbaus
Anfänge Der Sage nach entdeckte ein Junge beim Schweinehüten an der Ruhr schwarze, brennbare Steine. Tatsächlich reichen die Kohleflöze im südlichen Ruhrgebiet bis an die Oberfläche. 1834 Erster Tiefbauschacht: Franz Haniel ist auf der Suche nach einer Zeche, die die Gutehoffnungshütte zuverlässig beliefert. In Essen gelingt es ihm, in 190 Meter die Mergelschicht zu durchbohren – jene Schicht aus Sand, Kies und Lehm, unter der ergiebige Flöze liegen. 1872 Erster Bergarbeiterstreik: Auf 41 Zechen streiken Arbeiter für höhere Löhne und kürzere Schichten. 1893 Gründung des Rheinisch-Westfälischen KohlenSyndikats. Das Kartell wird 1945 von den Alliierten aufgelöst. 1939 Die Förderung erreicht mit 130 Millionen Tonnen ihr Allzeithoch und dient der Kriegswirtschaft der Nazis. 1941 Der Einsatz von Zwangsarbeitern beginnt. 1951 Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl wird zur Sicherung des Friedens und zur Abschaffung von Zöllen gegründet. Sie ist die Keimzelle der EU. 1956 Nach dem Krieg wird die Förderung hochgefahren, Kohle ist der Brennstoff des Wirtschaftswunders. Die Zahl der Bergbau-Beschäftigten steigt auf 480.000. 1958 Mit Kohle aus den USA und (arabischem) Erdöl bekommt die Steinkohle preiswertere Konkurrenz. Die Bergbaukrise beginnt, erste Zechen schließen. 1965 Die Subventionierung beginnt. 1968 Gründung der Ruhrkohle AG: 26 Betreiber mit 52 Zechen und 186.000 Mitarbeitern schließen sich zusammen, um den Bergbau kontrolliert herunterzufahren. 1997 „Band der Solidarität“: 220.000 Menschen im Revier demonstrieren gegen den von der Bundesregierung geplanten Abbau von 60.000 Arbeitsplätzen. 2007 Das Ende des Bergbaus wird nach hartem Ringen von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaft beschlossen. Die Blaupause für den Ausstieg ohne Kündigungen schreibt RAG-Chef Werner Müller. Die RAG-Stiftung wird gegründet, sie übernimmt ab 2018 die Ewigkeitslasten. 2018 Im Dezember schließen als letzte deutsche Zechen Prosper-Haniel in Bottrop und Ibbenbüren. anh