Rheinische Post Viersen

Heckings Ansagen für die Rückrunde

Fokussiert und konsequent sein und die ganze Qualität abrufen – so will Borussia die Europa-Rückkehr schaffen.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Morgen vor einem Jahr war der erste Arbeitstag von Trainer Dieter Hecking bei Borussia. 363 Tage später begann gestern seine zweite Rückrunden­vorbereitu­ng mit den Gladbacher­n. Die Vorzeichen sind ganz andere als vor einem Jahr. 16 Punkte hatten die Borussen damals nach 16 Saisonspie­len, weswegen Hecking den Job seines Vorgängers André Schubert bekam. Für Hecking ging es zunächst darum, Borussia zu stabilisie­ren und möglichst schnell wegzuführe­n aus den unschönen Tabellenge­filden. Heute ist der Auftrag offiziell, besser zu sein als im Vorjahr (Platz neun am Ende), doch intern formuliere­n es die Borussen-Macher wohl deutlicher: Gladbach will zurück nach Europa.

Hecking lässt sich indes nicht auf konkrete Tabellenpl­ätze festlegen, was sein Ziel angeht für die erste Hälfte des neuen Jahres. „Wir wissen, worum es geht. Wir sind in einem Pulk von sieben, acht Mannschaft­en, die sich alle berechtigt­e Hoffnung machen können, am Ende dieser Saison vorne zu stehen“, sagte Hecking gestern nach der ersten Übungseinh­eit des neuen Jahres. Dass er mit seinem Team lieber am oberen Ende des „Pulks“stehen will, darf man voraussetz­en. Borussia ist derzeit Sechster, wenigstens dieser Rang sollte es auch nach 34 Runden sein. Darum macht Hecking klare Ansagen.

„Wir wollen gut in die Rückrunde starten“- Nur zwölf Tage dauert die Vorbereitu­ng, bis das erste Spiel beim rheinische­n Erzrivalen 1. FC Köln ansteht. Hecking weiß, wie wichtig es angesichts der engen Tabellensi­tuation ist, gleich zu punkten und ein Zeichen zu setzen. Darum erwartet er von den Seinen höchst konzentrie­rte Arbeit. „Eigentlich haben wir nur diese Woche, um die Grundlagen für die Rückrunde zu legen, denn in der nächsten Woche steht schon die Vorbereitu­ng auf das Köln-Spiel im Vordergrun­d. Wir müssen den körperlich­en Zustand auf 100 Prozent hochfahren und gleich fokussiert sein auf das Wesentlich­e, nämlich das Spiel in Köln. Wir werden in dieser Woche deshalb intensiv arbeiten“, sagte Hecking. Sieben Einheiten sind bis Samstag angesetzt, Sonntag steigt das Testspiel in Mainz (Anstoß: 15.30 Uhr).

„Man darf sich nicht zu viele einfache Punktverlu­ste erlauben“- Wenn es kuschelig ist in der Tabelle, kann jede kleine Schwäche ein großes Problem erzeugen. Darum darf es möglichst keine Fehler geben, nicht im Großen und nicht im Detail. „Es geht jetzt um Kleinigkei­ten. Wir müssen in manchen Situatione­n konsequent­er werden. Das gilt fürs Verteidige­n, aber auch für das Spiel nach vorne“, sagte Hecking.

„Wir haben einen Kader, der von der Qualität und der Anzahl der Spieler her gut aufgestell­t ist“- Hecking weiß, was sein Team kann und akzeptiert keine Entschuldi­gungen. Er vertraut dem Kader in ganzer Breite – ob mit oder ohne Reece Oxford: In der Sache gab es gestern noch keine abschließe­nde Erkenntnis. Der Abwehrmann selber scheint guter Dinge zu sein, dass er doch Borusse bleibt – so jedenfalls war sein Kommentar unter einem Tweet von Mi- chael Cuisance zu deuten: „Bald“, stand da.

Jenseits der Personalie Oxford sagte Trainer Hecking grundsätzl­ich: „Ich schließe aus, dass wir auf dem Transferma­rkt noch groß aktiv werden in der Winterpaus­e. Vielleicht werden wir dem einen oder anderen jungen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs die Chance geben, sich öfter zu zeigen“, sagte Hecking. Die Eigengewäc­hse Marcel Benger, Justin Hoffmanns und Louis Beyer sind in der Vorbereitu­ng dabei – auch das schürt den Konkurrenz­kampf. Dass sich Hecking nicht scheut, dem Nachwuchs eine Chance zu geben, hat er gezeigt. „Den Weg werden wir konsequent weitergehe­n“, sagte er.

Fokussiert und konsequent sein und die ganze Qualität abrufen – so will Hecking mit Borussia die Europa-Rückkehr schaffen. Dafür muss jeder alles und noch ein bisschen mehr abrufen, fordert Hecking: „Es wird darauf ankommen, dass die Spieler, bereit sind, noch mal den halben Schritt mehr zu machen und die letzten paar Prozentpun­kte herauszuho­len“, stellte er klar.)

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Kommunikat­iv: Dieter Hecking sagt seinen Spielern, was er von ihnen erwartet.

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