Immer mehr Milchkühe, aber weniger Betriebe
Innerhalb von sieben Jahren ist im Kreis die Zahl der Milchkuh-Haltungen um mehr als ein Drittel gesunken
KREIS VIERSEN (emy) Am Niederrhein gibt es immer mehr Kühe, gleichzeitig sinkt die Zahl der Milchviehbetriebe. Wurden im Jahr 2010 im Kreis Viersen 228 Betriebe verzeichnet, die Milchkühe hielten, waren es 2017 nur noch 140. Die Anzahl der Tiere stieg währenddessen von 15.124 auf 16.041. Dafür werden die übrig bleibenden Betriebe größer: Von 66 im Jahr 2010 wuchs die Zahl der Milchkühe je Haltung auf 115 im vergangenen Jahr an.
Dieser Trend zeigt sich in ganz NRW, wie eine Erhebung des Statistischen Landesamts verdeutlicht. Demnach gab es im November 2017 in den 5848 nordrhein-westfälischen Haltungen mit Milchkühen 417.588 Tiere, das waren 374 mehr als ein Jahr zuvor (417.214). Im gleichen Zeitraum verringerte sich die Zahl der Haltungen um 5,4 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte es noch 6179 Milchkuh-Haltungen gegeben. Damit kamen durchschnittlich 71 Milchkühe auf jeden Betrieb; drei Tiere mehr als im Vorjahr.
Jeweils etwa ein Viertel der Milchkühe in NRW wurden im November in den Betrieben der Regierungsbezirke Düsseldorf (108.831), zu dem der Kreis Viersen gehört, und Münster (101.045) gehalten. Kleve ist der Kreis mit den meisten Milchkühen; dort gab es in 476 Haltungen insge- samt 56.928 Tiere. Die meisten Milchkuhhaltungen ermittelten die Statistiker für den Kreis Borken (621 mit 43.147 Milchkühen).
Die am weitesten verbreitete Milchkuhrasse in NRW ist die „Holstein-Schwarzbunte“. Ihr Anteil lag im November bei 71,3 Prozent. Die Rasse „Holstein-Rotbunt“kam auf einen Anteil von 17,5 Prozent, das „Fleckvieh“auf 3,8 Prozent und Kreuzungskühe aus Milch- und/ oder Fleischrinderrassen auf 5,7 Prozent.
Die Ergebnisse stützen sich auf Daten des „Herkunftssicherungsund Informationssystems für Tiere“. Die Rinderbestände werden seit 2008 jeweils zum 3. Mai und 3. November statistisch ausgewertet.