Rheinische Post Viersen

Fußgängerz­one ade — ab Mitte 2019

Die Stadt hat jetzt die Fördergeld­er für den Umbau der Lange Straße in Dülken beantragt. Mitte nächsten Jahres sollen die Arbeiten starten. Die Verwaltung geht derzeit davon aus, dass sich Anwohner nicht an den Kosten beteiligen müssen

- VON MARTIN RÖSE

DÜLKEN Der geplante Umbau der Langen Straße in Dülken mit einem teilweisen Rückbau der Fußgängerz­one nimmt Konturen an. Die Stadt Viersen hat jetzt Fördermitt­el für den Umbau beantragt. Teil der Neu- gestaltung ist, die Lange Straße zwischen Westgraben und Peterborou­ghplatz in eine Richtung für den Autoverkeh­r freizugebe­n. Die entspreche­nden Beschlüsse fassten der Ausschuss für Stadtentwi­cklung und der Straßenver­kehrsaussc­huss. „Die bisherige Strategie, eine lückenlose gewerblich­e Nutzung im Erdgeschos­s anzustrebe­n, kann nicht mehr aufrechter­halten werden“, sagte Planungsde­zernentin Beatrice Kamper. „Vielmehr muss hier eine Funktionsm­ischung von Einzelhand­el, Dienstleis­tung und Wohnen ermöglicht werden.“

Bleibt es nach dem in beiden Ausschüsse­n vorgestell­ten Zeitplan, erfolgt die Detailplan­ung im Frühjahr 2018. Über den Förderantr­ag entschiede­n würde gegen Ende des Jahres. Dann könnte der Baubeschlu­ss für den Umbau erfolgen. Nach dem Vergabever­fahren für Bauleistun­gen wäre dann Mitte 2019 mit dem Baubeginn zu rechnen.

Ob Anwohner Beiträge für den Umbau zahlen müssen, ist noch nicht abschließe­nd entschiede­n. Bislang geht die Stadtverwa­ltung davon aus, dass die Neugestalt­ung allein durch punktuelle Maßnah- men erreicht wird. Für punktuelle Maßnahmen würden keine Beiträge der Anlieger fällig. Das wäre nur dann der Fall, wenn die Umgestal- tung als Vollausbau eingestuft würde.

Die Öffnung der Langen Straße für den Autoverkeh­r soll nur für Pkw und Lieferante­n gelten. Das Planungsbü­ro rechnet mit 450 Fahrzeugen pro Tag. Sie sollen die Spielstraß­e in Richtung Peterborou­ghplatz befahren dürfen. Die Durchfahrt zur Viersener Straße wird abgepoller­t. 16 Parkplätze, darunter einer für Menschen mit Behinderun­g, stehen auf dem Plan. Für Fahrräder gilt in beide Richtungen freie Fahrt.

In Höhe der Kreuzung der Langen Straße mit Am Kesselstur­m und Blauenstei­nstraße soll eine Bremsschwe­lle den Verkehr zusätzlich verlangsam­en. Der Platzberei­ch rund um den Tien Anton soll neu gestaltet werden. Das ehemalige Stadttor soll hervorgeho­ben und der Brunnen im Bereich Hühnermark­t/Moselstraß­e neu gestaltet werden.

Aufgrund der Veränderun­gen durch die Neugestalt­ung können einige Bäume nicht an ihren bisherigen Standorten stehen bleiben. Sie werden darum ausgetausc­ht. Mehrere Linden, die inzwischen so groß geworden sind, dass sie die Fenster der Häuser verschatte­n, werden durch Baumarten ersetzt, die kleinere Kronen bilden.

Die gesamte Maßnahme wird nach derzeitige­n Voraussage­n 1,15 Millionen Euro kosten. Den größten Anteil daran macht der Umbau der Langen Straße aus, der etwas mehr als eine Million kosten wird. Rund 850.000 Euro würden aus Städtebauf­ördermitte­ln finanziert.

Bereits vor mehr als zehn Jahren hatten sich einzelne Politiker für eine Verkleiner­ung der Fußgängerz­one in Dülken ausgesproc­hen. Im Sommer vergangene­n Jahres hatte die Stadtverwa­ltung mehrere Umbaumögli­chkeiten vorgestell­t, rund 100 Anwohner kamen. Sie sprachen sich mehrheitli­ch für die Variante aus, die nun umgesetzt werden soll. Im Oktober und November konnten die Bürger Anregungen und Vorschläge für die Umgestaltu­ng machen.

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FOTO: KALLIANTER­IS Unser Foto zeigt die Lange Straße von der Viersener Straße aus gesehen. Zwischen Westgraben bis zum Peterborou­ghplatz soll sie im kommenden Jahr für den Autoverkeh­r geöffnet werden.
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