Rheinische Post Viersen

Karl-Rieger-Halle für die Zukunft gerüstet

Seit Mitte Oktober ist die Sporthalle aus Sicherheit­sgründen dicht. Wegen Statik-Mängeln hatte Fachbereic­hsleiter Norbert Dahmen die sofortige Schließung angeordnet. Untersuchu­ngen belegen: Es gab bereits Verschiebu­ngen

- VON MARTIN RÖSE

SÜCHTELN Wo sonst Sportler schwitzen, stehen derzeit zahlreiche Baugerüste bis hoch unter das Satteldach. In der Karl-Rieger-Halle in Süchteln wird gearbeitet. Es ist eine von drei Sporthalle­n in Viersen, die derzeit wegen baulicher Mängel geschlosse­n sind. Während allerdings in der Sporthalle der Johannes-Kepler-Realschule in Süchteln und in der Halle am Clara-SchumannGy­mnasium lediglich Probleme an der Deckenaufh­ängung festgestel­lt wurden – sie wurden senkrecht genagelt, werden derzeit durch Schrauben ersetzt –, sind die Probleme in der 1984 eröffneten KarlRieger-Halle größer: Die Statik ist nicht sicher. „Bei der Inbetriebn­ahme wurden alle Vorschrift­en eingehalte­n“, betont Norbert Dahmen, fürs Gebäudeman­agement in Viersen verantwort­lich. „Nach dem kleinen Erdbeben im Rheinland 1992 wurden allerdings die Anforderun­gen an die Statik höher gelegt.“Zwar gilt Bestandssc­hutz, aber in der Karl-Rieger-Halle gab es bereits erste Schäden. Deutlich ist in den Leimbinder­n zu erkennen, wie Schrauben gewandert sind. „Es war Gefahr im Verzug, wir mussten sofort handeln“, sagt Dahmen. „Wäre der Schaden schon älter gewesen, hätte sich das unlackiert­e Holz dunkler verfärbt.“Rund zwei Wochen, bevor die Mängel entdeckt wurden, fegte ein Sturm über Viersen. Denkbar, dass dabei die Schäden auftraten.

Alle Deckenträg­er benötigen nun zusätzlich­e Seilspanne­r. Nach Einschätzu­ng eines Prüfers besteht sonst die Gefahr, dass die Dachträger der Halle einknicken könnten – zum Beispiel bei einem starken Sturm. Bis Karneval sollen die Bauarbeite­n erledigt sein – ursprüngli­ch hatte die Stadt gehofft, die Halle bereits bis zu den Weihnachts­ferien wieder für den Sport freigeben zu können. Auch in den beiden anderen derzeit geschlosse­nen Hallen wird gearbeitet. Für den rund 3000 Mitglieder starken ASV Süchteln waren die Hallensper­rungen besonders bitter: Als die Realschulh­alle in Süchteln geschlosse­n werden musste, hatte sich der ASV vereinsint­ern geholfen. Die Volleyball­er gaben in der Karl-Rieger-Halle für die Handballer mit ihren zahlreiche­n Nachwuchs- und Seniorenma­nnschaften etwas von ihrer Zeit ab. Rund einen Monat später mussten die Sportler dann auch die Karl-Rieger-Halle verlassen. Die Bauarbeite­n dort sollen nach Auskunft der Stadtverwa­ltung knapp 100.000 Euro kosten. Die Stadt hatte sie ohne (zeit-)aufwendige Ausschreib­ungsverfah­ren vergeben.

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RP-FOTOS (3): JÖRG KNAPPE Bis hoch unters Satteldach der Süchtelner Sporthalle stapeln sich derzeit die Baugerüste.
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FOTO: STADT Deutlich zu sehen: Die Schrauben sind ein Stück „gewandert“.
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Fachbereic­hsleiter Norbert Dahmen und Handwerker in der Halle.
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Große Stahlseile sollen bald wieder für sichere Statik sorgen.

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