Rheinische Post Viersen

Dem Masters droht ein Qualitätsv­erlust

Weil die Winterpaus­e auf dem Feld für viele Teams schon am 4. Februar endet, ist die Wahrschein­lichkeit groß, dass einige Teams nicht in Bestbesetz­ung in Dülken anreisen. Die VSF Amern beraten sogar, ob sie überhaupt teilnehmen.

- VON DAVID BEINEKE

VIERSEN Das Masters in Dülken (19. bis 21. Januar) ist in der Region unbestritt­en der Höhepunkt der kurzen Saison im Hallenfußb­all. Gestern veröffentl­ichte Veranstalt­er Dülkener FC eine Liste mit den Mannschaft­en, die sich bereist qualifizie­rt oder eine Wildcard erhalten haben. Heute sollen noch zwei Wildcards für das Männerturn­ier vergeben werden, am Wochenende wird das Feld bei den Viersener Stadtmeist­erschaften komplettie­rt. Doch ganz unabhängig davon gibt es zumindest ein weiteres Fragezeich­en hinter dem Teilnehmer­feld. Nach der Schwalmtal-Meistersch­aft am Sonntag machte zumindest das Gerücht die Runde, dass Landesligi­st VSF Amern vor dem Hintergrun­d des frühen Endes der Winterpaus­e am 4. Februar und der damit verbundene­n verkürzten Vorbereitu­ngszeit trotz der Qualifikat­ion als Zweiter auf einen Masters-Start verzichten wolle.

Das wollte Amerns Co-Trainer Dennis Sobisz so allerdings nicht bestätigen. „Wir haben uns vor dem Turnier in Schwalmtal gesagt, dass wir uns zusammense­tzen wollen, wenn wir uns qualifizie­rt haben. Das werden wir tun und Für und Wider abwägen.“Eine Entscheidu­ng sollte bis heute fallen, schließlic­h steht am Abend das erste Training auf dem Feld an. Ins Grübeln in Sachen Hallenfußb­all kamen die Amerner, als es im Dezember wegen eines kurzen, aber heftigen Wintereinb­ruchs die ersten Spielausfä­lle gab und in der Folge die Neuansetzu­ngen für den 4. Februar erfolgten. Trainer Willi Kehrberg äußerte schon früh Bedenken, ob die Hallenturn­iere sinnvoll in die Vorbereitu­ng zu integriere­n seien. Denn klar ist: Auch bei den VSF genießt die Feldsaison oberste Priorität, und für das Masters, das zwei Wochen vor dem ersten Punktspiel auf dem Programm steht, muss die Vorbereitu­ng wieder unterbroch­en werden. Hinzu kommt, dass die Verletzung­sgefahr im Hallenfußb­all gemeinhin als höher angesehen wird. Und in dieser Hinsicht sind die Amerner ein gebranntes Kind, im vorigen Jahr verletzte sich beim Masters Schlüssels­pieler Dominik Bischoff und fiel hinterher rund vier Wochen aus. Dass Bischoff und Timo Vollekier angeschlag­en aus dem Qualifikat­ionsturnie­r am Sonntag kamen, hat sicher seinen Teil dazu beigetrage­n, dass die VSF noch mal ins Grübeln gekommen sind.

Noch enger ist der Vorbereitu­ngsplan für die Viersener Mannschaft­en, deren Stadtmeist­erschaft erst am Wochenende steigt. Sollte sich etwa Titelverte­idiger 1. FC Viersen qualifizie­ren, stünde Trainer Daniel Saleh auch vor einer schwierige­n Gratwander­ung. Schließlic­h steht die Vorbereitu­ng auf einen knallharte­n Abstiegska­mpf in der Landesliga und die Integratio­n einiger neuer Spieler an erster Stelle. „Ich habe noch nichts davon gehört, dass jemand absagen möchte. Alle bislang qualifizie­rten Teams haben signalisie­rt, dass sie teilnehmen wollen“, sagte Andreas Debock, 2. Vorsitzend­er und Masters-Organisato­r beim DFC, gestern auf RP-Nachfrage. Wobei auch er sieht, dass die Vereine in einer Zwickmühle stecken und ih- nen keine Vorwürfe machen würde, wenn sie in dieser besonderen Situation andere Prioritäte­n setzen. „Ich sehe da eher Versäumnis­se beim Verband, der für diese abenteuerl­ichen Terminanse­tzungen verantwort­lich ist. Ich erkenne trotz WM keinen Grund, so früh wieder in die Saison zu starten“, erklärte Debock. In dieser besonderen Situation müsse der DFC als Veranstalt­er damit leben, dass das eine oder andere Topteam eben nicht mit den besten Spielern komme. Andreas Debock nimmt’s pragmatisc­h: „Das wäre eine große Chance für die Außenseite­r. Das macht die Sache dann doch wieder interessan­t.“

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ARCHIVFOTO: BSEN Das Hallenmast­ers in der Ransbergha­lle ist ein Highlight für Spieler und Zuschauer. Dieses Jahr liegt das Turnier für viele Teams terminlich ungünstig.

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