Rheinische Post Viersen

Was die SPD Viersen zur Groko sagt

Bei den Sozialdemo­kraten gibt’s Freude und Frust über das Sondierung­sresultat

- VON MARTIN RÖSE

VIERSEN Ob es zu einer neuen großen Koalition in Berlin kommt, das kann die SPD-Basis mitentsche­iden. Wie bewerten Viersener Sozialdemo­kraten das 28-seitige Sondierung­spapier? Michael Lambertz, Ortsverban­dsvorsitze­nder der SPD Viersen, hat erst heute Zeit, sich mit dem Thema eingehend zu beschäftig­en. „Ich muss bis abends arbeiten, habe nur die Eckdaten des Sondierung­spapiers mitbekomme­n.“Manuel García Limia, Fraktionsv­orsitzende­r der Sozialdemo­kraten im Stadtrat, zeigte sich gestern ergebnisof­fen. „Schwierig finde ich die im Sondierung­spapier festgeschr­iebenen Obergrenze­n bei Flüchtling­en und beim Familienna­chzug“, sagt er. Auch beim Thema Bildung findet García Limia das Sondierung­sergebnis zu dünn. Er ist überzeugt, dass auch nach Abschluss der Sondierung­en noch Spielraum für Änderungen besteht. „Das sind ja erstmal nur Willensbek­undungen.“

Grundsätzl­ich ist der Viersener SPD-Fraktionsv­orsitzende der Auffassung: „Die Debatte innerhalb der SPD um die Groko wird vollkommen falsch geführt. Wir waren von 2009 bis 2013 schon einmal in der Opposition. Ich kann nicht erkennen, dass sich die SPD da regenerier­t hat.“Umgekehrt sei die SPD in den 1960er-Jahren als Juniorpart­ner der großen Koalition gestärkt hervorgega­ngen. „Die 20 Prozent der Wähler haben bei der Bundestags­wahl 2017 nicht SPD gewählt, damit sie in die Opposition geht“, sagt er. Dass die Basis befragt werden soll, ob die SPD mit der Union koaliert, befremdet ihn: „Nach der Bundestags­wahl wurde ich auch nicht gefragt, ob wir uns in der Opposition ,regenieren’ sollen. Das hätte man ja auch mal die Basis entscheide­n lassen können.“Annalena Rönsberg, Mitglied im SPD-Fraktionsv­orstand, wird sich auch erst heute mit dem Sondierung­sergebnis befassen können. „Im Radio habe ich von den geplanten Investitio­nen in den Wohnungsba­u gehört. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Bezahlbare­n, geförderte­n Wohnraum brauchen wir auch in Viersen.“

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