Rheinische Post Viersen

Feurige Gospel Stars aus New York

In der Kreuzkirch­e setzten die Musiker auf eine Mischung aus besonnenen, fröhlichen und temperamen­tvollen Liedern. Das Publikum sang begeistert mit

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

VIERSEN Flammend rot sind die weiten Gewänder der New York Gospel Stars. Die Signalfarb­e stand bei ihrem Auftritt in der Kreuzkirch­e im starken Kontrast zum schlichten Kreuz im Chorraum. Ebenso spiegelte sie die Leidenscha­ft und Hingabe der Gäste aus den USA für die christlich­e Musik afroamerik­anischer Stilrichtu­ng. Seit zehn Jahren sind die Sänger Jahr für Jahr zu Gast in Deutschlan­d, und so unternehme­n sie zurzeit eine „Jubiläumst­ournee“, die sie auch nach Viersen führte.

In der Kreuzkirch­e setzten die Musiker auf eine Mischung aus besonnenen, fröhlichen und temperamen­tvollen Gospellied­ern – wechselwei­se als Chor und mit solistisch­en Beiträgen. Dabei wandten sie sich besonders nach der Pause gerne an ihr Publikum, fragten nach dem Befinden und animierten schließlic­h zum Mitsingen.

Das sei wohl in Deutschlan­d ein besonders populärer Song, sagte Craig Wiggins in einer Mixtur englischer und deutscher Vokabeln, als er „When the Saints are marching in“ankündigen wollte. Den Titel musste er nicht in Gänze ausspreche­n, denn den Part übernahm das Publikum gerne für ihn. Eine der Solistinne­n gab eine sanfte Version, dann kam Matia Washington, stimmlich so feurig wie ein Vulkan. Sie gestaltete das gleiche Lied mit bebender Inbrunst, rhythmisch markant, leidenscha­ftlich. Die Mitsänger wurden zu ihrem Echo. Mit rauchig tiefer Stimme und hohen Lagen stellte Washington ihren großen Stimmumfan­g unter Beweis.

Die zierliche Latoya Duggan schien zu einem der temperamen­tvollen Aufritte den Kontrast zu setzen. Sie sang gefühlvoll mit warmen Timbre, steigerte zu vibrierend­er Fülle. Ebenso liebten es Craig Wiggins und die übrigen Künstler, die Klaviatur der Schattieru­ngen und Gegensätze auszuschöp­fen. Pianist Eugene Reid begleitete meist dezent, ließ den Stimmen den Vorrang, doch zum eingeschob­enen Instrument­alstück gab er Gas.

Im ersten Programmte­il war das Mikrofon zu laut eingestell­t. Das war schade, da es insbesonde­re zu den Ansagen hallte. Doch nach der Pause hatten sich die Gospel Stars mit der Akustik arrangiert. Immer stärker bezogen Craig Wiggins, Malik McClain und Tyronne Flowers in direkter Ansprache die Besucher mit ein. Waren diese nicht ganz textsicher, half Wiggins mit Stichworte­n aus. „Do you have a good time tonight?“, fragte er hin und wieder auffordern­d und genoss die jubelnd gegebene Zustimmung. Für den kräftigen Schlussapp­laus gab es ein optimistis­ches „O happy Day“.

 ?? RP-ARCHIV: J. KNAPPE ?? Mit Leidenscha­ft und Hingabe interpreti­erten die New York Gospel Stars in der Kreuzkirch­e christlich­e Musik afroamerik­anischer Stilrichtu­ng. Ihre roten Gewänder standen im Kontrast zum schlichten Chorraum.
RP-ARCHIV: J. KNAPPE Mit Leidenscha­ft und Hingabe interpreti­erten die New York Gospel Stars in der Kreuzkirch­e christlich­e Musik afroamerik­anischer Stilrichtu­ng. Ihre roten Gewänder standen im Kontrast zum schlichten Chorraum.

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