Rheinische Post Viersen

An Haltestell­en im Regen stehen

Der Hauptaussc­huss lehnt es ab, an vier Stationen für Schulbusse Wartehäusc­hen aufzustell­en

- VON NADINE FISCHER

VIERSEN Erst in der Nacht zu Freitag hatten Unbekannte an der Linienbush­altestelle Seilerwall in Viersen Scheiben des Wartehäusc­hens zerstört, am Dienstag reparierte­n Handwerker den Schaden. Gestern meldete die Polizei, dass die gerade erst ersetzten Scheiben am Dienstagab­end ein weiteres Mal eingeschla­gen wurden.

Schulbusha­ltestellen im Stadtgebie­t weisen ebenfalls regelmäßig Vandalismu­s-Schäden auf, die behoben werden müssen. Darüber informiert­e die Stadtverwa­ltung jetzt die Mitglieder im Hauptaussc­huss. Sie berieten darüber, ob die Stadt an vier dieser speziell für Schüler eingericht­eten Haltestell­en Wartehäus- chen aufstellen lassen soll. Die Mitglieder im Ausschuss stimmten dagegen – nicht nur, um die Reparaturk­osten zu sparen.

An den Haltestell­en Lindenalle­e/ Kampweg und Schirick in Dülken, Oedter Straße und Mühlenheuw­eg in Süchteln waren vor etwa einem Jahr die Wartehäusc­hen abgebaut worden. Diese seien nicht mehr stabil gewesen, begründete die Verwaltung. Sie hat ermittelt, dass 18 bis 23 Schüler die Stationen regelmäßig nutzen. Die Fraktion FürVie hatte im August beantragt, dort den Wetterschu­tz wieder aufzubauen. „Auch wenn die eine oder andere Schulbusha­ltestelle nur wenig frequentie­rt werden sollte, ist es nicht sinnvoll, die Schulkinde­r den Witterungs­verhältnis­sen ungeschütz­t auszusetze­n“, argumentie­rten der Fraktionsv­orsitzende Hans-Willi Pertenbrei­ter und sein Stellvertr­eter Olaf Fander. „Sparen ist ja prima, aber muss das bei den Schulkinde­rn sein?“, fragten sie.

Im Viersener Stadtgebie­t gibt es rund 300 Haltepunkt­e für Schulbusse. „Bei dieser hohen Anzahl an teilweise auch wechselnde­n Haltepunkt­en ist eine Entscheidu­ng darüber, wo genau ein Wetterschu­tz erforderli­ch ist, unter sachlichen Gesichtspu­nkten kaum möglich“, heißt es in der Sitzungsvo­rlage der Verwaltung für den Hauptaussc­huss. Die vier neuen Wartehäusc­hen würden zusammen 22.000 Euro kosten. Hinzu kämen jährlich 10.000 Euro, „um die nachhaltig­e Bewirtscha­ftung zu gewährleis­ten“. Dabei sind jedoch die Kosten für Wartung dreier bestehende­r Wartehäusc­hen an Andreasstr­aße, Vinnweg und Look Kamp mit eingerechn­et.

Alle Fraktionen lehnten den Antrag von FürVie ab. „22.000 Euro sind eine Menge Geld“, sagte Michael Lambertz (SPD). Gespräche mit Schülern hätten auch ergeben, dass kein Bedarf besteht, begründete­n zudem CDU und SPD. Und: Wenn es regnet, würden die Schüler ja schon auf dem Weg zur Haltestell­e nass.

„Sparen ist ja prima, aber muss das bei den Schulkinde­rn sein?“

Hans-Willi Pertenbrei­ter

Vorsitzend­er FürVie

 ?? RP-FOTO: FISCHER ?? An der Haltestell­e Schirick gibt es keinen Wetterschu­tz.
RP-FOTO: FISCHER An der Haltestell­e Schirick gibt es keinen Wetterschu­tz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany