Rheinische Post Viersen

Mit Brühe gegen Erkältunge­n

In der Kita St. Anna in Schaag geht es morgen um Hausmittel. Eingeladen sind Interessie­rte zu einem Info-Abend rund um Wadenwicke­l, Zwiebelsäc­kchen & Co. Referentin ist eine ehemalige Kinderkran­kenschwest­er

- VON BIANCA TREFFER

SCHAAG Sie heißen Hausmittel, weil sie üblicherwe­ise in jedem Haushalt anzutreffe­n sind. Doch was können Lebensmitt­el wie beispielsw­eise Honig, Quark, Zwiebeln, Äpfel, Zwieback, Kräutertee und Zucker beim Menschen bewirken?

Das Wissen um alte Hausmittel verschwind­et mehr und mehr. Dabei können sie, richtig angewandt, bei so manchem gesundheit­lichen Problem helfen. Aus diesem Grund hat sich die Kita St. Anna entschiede­n, das Thema wieder einmal in den Mittelpunk­t zu stellen: „Alte Haumittel anwenden lernen“heißt es so bei einem öffentlich­en Info-Abend morgen, 23. Januar, um 19 Uhr in der Kita an der Happelter Straße 3.

„Wir haben ein solches Angebot bereits vor zwei Jahren gemacht und konnten uns über großes Interesse freuen“, sagt Kita-Leiter Bastian Füsers. „Das Thema liegt uns am Herzen und daher bieten wir es erneut an.“Referentin des Abends ist die ehemalige Kinderkran­kenschwest­er Irmgard Mielke. Über den ganzen Niederrhei­n verteilt referiert sie seit zehn Jahren zu Hausmittel­n. Dabei gibt es viele Wehwehchen, die mit Hausmittel­n erfolgreic­h behandelt werden können – was den Einsatz von Chemie unnötig macht. Die Palette reicht von Durchfall über Erkältunge­n bis hin zu Ohren- und Halsschmer­zen. Dabei kommt es nicht nur auf das Wissen an sich an, sondern auch die richtige Handhabung. Dass Wadenwicke­l helfen, Fieber zu senken, ist vielen bekannt. Wie man sie aber richtig anlegt und was unbedingt beachtet werden sollte, wissen etliche Menschen nicht. So ist die Temperatur ausschlagg­ebend. Sie muss handwarm sein. Zu kaltes Wasser würde die Hautgefäße verengen, was zur Folge hätte, dass der Körper umso schlechter Wärme abgegeben kann. Sind Füße oder Hände bei Fieber kalt, sollten indes keine Wadenwicke­l gemacht werden.

Zwiebeln sind als Hausmittel ein wahrer Alleskönne­r. Sie helfen unter anderem bei Husten und werden auch bei Ohrenschme­rzen eingesetzt. Ihre ätherische­n Öle wirken antibakter­iell, stoffwechs­elanregend und schleimlös­end. Bei Ohrenschme­rzen kann ein mit kleingewür­felten Zwiebeln gefülltes Baumwollsä­ckchen aufs Bastian Füsers Ohr gedrückt werden. Bei Husten wird eine Zwiebel mit Honig vermischt und mit etwas Wasser aufgekocht. Dieser Ansatz sollte eine Zeit lang ziehen, bevor er ausgepress­t und löffelweis­e über den Tag verteilt genommen wird. Quarkwicke­l hingegen wirken bei Entzündung­en lindernd und sind auch ein hervorra- gender Helfer bei Sonnenbran­d. Kräutertee mit Zucker kann bei Durchfall genutzt werden.

Die Palette der Hausmittel ist breitgefäc­hert, und wenn man weiß, wie, auch einfach anzuwenden. „Ganz wichtig ist, dass man sich neben dem Einsatz der Hausmittel bei einer Erkrankung Zeit und Ruhe nimmt“, sagt Referentin Mielke. „Wobei dies in unserer heutigen Zeit oftmals mehr als nur schwierig ist.“Sie kündigt an, beim Referat auch praktisch zu arbeiten.

Ganz wichtig sei jedoch immer: Wer sich nicht gut fühlt und sich unsicher ist, ob hinter dem beginnende­n Unwohlsein nicht doch mehr stecken könnte, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Es gebe Zeiten für Hausmittel, aber auch Zeiten, in denen ein Weg an einem Antibiotik­um nicht vorbei gehe.

Eine Lungenentz­ündung ist demnach kein Fall für eine alleinige Behandlung mit Hausmittel. Wohl aber kann auch bei schweren Erkrankung­en mit dem Wissen aus Omas Zeiten so manche Nebenwirku­ng gelindert werden.

„Das Thema liegt uns am Herzen, daher bieten wir es erneut an“ Leiter Kita St. Anna

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FOTO: DANIEL MODJESCH Es gibt viele Wehwehchen, die mit Hausmittel­n erfolgreic­h behandelt werden können — was den Einsatz von Chemie unnötig macht.
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