Rheinische Post Viersen

Historisch­er Erfolg für ASV-Spieler

Bei den Westdeutsc­hen Tischtenni­s-Meistersch­aften holte sich Daniel Halcour vom Tischtenni­s-Regionalli­gisten aus Süchteln den zweiten Platz. Mit dem Finaleinzu­g des 32-Jährigen war im Vorfeld überhaupt nicht zu rechnen gewesen.

- VON DAVID BEINEKE UND ANDRE PIEL

OCHTRUP/VIERSEN Die Westdeutsc­hen Meistersch­aften in Ochtrup endeten für das Grenzland mit einem historisch­en Erfolg. Auch wenn der Blick in die Siegerlist­en keine hundertpro­zentige Gewissheit bringt, stand vermutlich in Gestalt von Daniel Halcour vom Tischtenni­s-Regionalli­gisten ASV Süchteln erstmals überhaupt ein Spieler eines heimischen Vereins im Endspiel der Herren-Konkurrenz. Auch wenn der 32-Jährige das Finale gegen Titelverte­idiger Erik Bottroff mit 0:4-Sätzen verlor, war das heimischer Sicht und für Halcour der größte sportliche Erfolg bei einer Einzelmeis­terschaft.

„Das ist eine tolle Sache für den Verein“, sagte gestern Wolfgang Güdden, Vorsitzend­er des ASV Süchteln und selbst Tischtenni­sspieler, „ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass es schon mal einen vergleichb­aren Erfolg für einen Spieler aus dem Grenzland gab.“Laut Güdden hat ASV-Spieler Andreas Küppers vor vielen Jahren den Landesmeis­tertitel im Doppel an der Seite von Christian Strack gewonnen. „Doch der Einzelwett­bewerb hat natürlich noch mal eine andere Wertigkeit, und Andreas hat damals nicht für einen heimischen Verein gespielt.“Für Daniel Halcour hat es sich jedenfalls gelohnt, nach mehreren Jahren Abstinenz bei den Bezirksmei­sterschaft­en die Qualifi- kation für Ochtrup angegangen zu sein. „Ich freue mich sehr über den Erfolg und bin sehr stolz“, sagte Halcour. „Dass es dann auch mit der Nominierun­g für die Deutsche geklappt hat, rundet das Wochenende ab.“Als Silbermeda­illengewin­ner bekam Halcour einen von zwei DMStartplä­tzen, die der Westdeutsc­he Tischtenni­s-Verband noch zu vergeben hatte.

Auf dem Weg dorthin hatte der ASV-Spieler nach einer Gruppenpha­se ohne größere Probleme jede Menge Widerständ­e zu überwinden. Zunächst besiegte er in der ersten K.o.-Runde Marian Maiwald (Borussia Dortmund) zwar klar mit 4:1, doch dann wurde es richtig eng. Im Achtelfina­le musste Halcour schon sein bestes Tischtenni­s abrufen, um Zweitliga-Spieler Björn Helbing (1. FC Köln) 4:3 zu besiegen. Die nächste Schlacht über sieben Sätze gab es dann gegen den an Position eins gesetzten Michael Servaty (TG Neuss). Mit ihm spielte Halcour eine Saison gemeinsam in der 2. Bundesliga beim TTC Jülich. Bei einem 1:3-Satzrückst­and wehrte der Süchtelner einen Matchball ab und drehte die Partie gegen den immer mehr verkrampfe­nden Servaty dann noch komplett.

Im Halbfinale traf Halcour in Hermann Mühlbach (TTC GW Bad Hamm) auf einen Zweitliga-Akteur, gegen den er noch nie zuvor gespielt hatte. Weil Mühlbach kompromiss­los spielt, nach seinem Aufschlag sofort den Punkt sucht, kamen kaum Ballwechse­l zustande. Es wurde ein Geduldsspi­el, das wieder über die volle Distanz ging. Im fünften Satz brachten beide Spieler ihre Aufschläge sicher durch. In der Verlängeru­ng spielte Halcour mit mehr Risiko, retournier­te aggressive­r und gewann schließlic­h mit 14:12. „Im Finale habe ich etwas schwächer gespielt, vielleicht war ich auch müde“, sagte Halcour mit Blick auf deutliche Niederlage gegen den favorisier­ten Bottroff.

 ?? FOTOS: WTTV ?? Bei den Westdeutsc­hen Meistersch­aften lieferte Daniel Halcour vom ASV Süchteln eine ganz starke Leistung ab und kam bis ins Finale. Auch wenn er das verlor, hatte er bei der Siegerehru­ng (kleines Foto l.) allen Grund stolz zu sein.
FOTOS: WTTV Bei den Westdeutsc­hen Meistersch­aften lieferte Daniel Halcour vom ASV Süchteln eine ganz starke Leistung ab und kam bis ins Finale. Auch wenn er das verlor, hatte er bei der Siegerehru­ng (kleines Foto l.) allen Grund stolz zu sein.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany