Rheinische Post Viersen

Politikpra­ktikum in der Hauptstadt

Johannes Mevissen ist für zwei Wochen in Berlin. Der Lobberiche­r lernt über das Büro des CDU-Abgeordnet­en Uwe Schummer den Bundestag kennen

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LOBBERICH/BERLIN (tre) Politiker, die Johannes Mevissen bis jetzt nur aus dem Fernsehen kannte, laufen ihm derzeit immer wieder über den Weg. Der 14-jährige Lobberiche­r geht nämlich gerade im Bundestag ein und aus. Während seine Stufenkoll­egen von der Liebfrauen­schule Mülhausen Praktika in der Heimat bei Kitas, Krankenhäu­sern, Handwerksb­etrieben und Unternehme­n machen, hat er für sein Praktikum eine Reise angetreten. Der Schüler lebt für zwei Wochen in Berlin, weil sein Arbeitsort der Bundestag ist.

Der Gymnasiast macht ein Praktikum im Büro des CDU-Bundestags­abgeordnet­en Uwe Schummer. „Seit ich in den Bundestag gewählt wurde, sehe ich mein Büro auch als eine Art ‚Talentschm­iede‘“, sagt der gebürtige Willicher (60). „Interessie­rte können hautnah Politik erleben und mich in meiner Arbeit für die Heimat unterstütz­en.“

Politik ist ein Fach, das Johannes Mevissen immer interessie­rt hat. „Sport, Geschichte und Politik mag ich sehr gerne. Als wir uns im vorigen Jahr überlegen sollten, wo es im Schülerpra­ktikum in der neunten Stufe hingehen soll, habe ich allerdings nicht an ein Praktikum im Bundestag gedacht“, erinnert sich Johannes. Das brachte der Zufall mit sich: Ein Bekannter der Familie erzählte von seinem damaligen Praktikum bei Schummer in Berlin.

Johannes Mevissen machte sich auf der Internetse­ite des Bundestags­abgeordnet­en schlau – und stieß auf eine erste Hürde. Als Mindestalt­er für ein solches Praktikum war 16 Jahre angegeben. Doch das entmutigte den Lobberiche­r nicht. Er rief im Büro von Schummer an und fragte nach. Sein großes Interesse schien zu überzeugen, denn dort hieß es, er solle sich einfach bewerben. Was der 14-Jährige auch tat. Schon zwei Wochen später kam die Zusage. „Ich habe mich riesig gefreut. Es war ein tolles Gefühl zu wissen, es geht nach Berlin und das, was ich bis dato nur aus dem Fernsehen kenne, werde ich live erleben“, sagt der Schüler.

Am 21. Januar fuhr er mit dem Zug nach Berlin, er wohnt bei Freunden seiner Eltern, die in der Hauptstadt leben. Sein erster Tag im Bundestag am vergangene­n Montag startete mit einem besonderen Ereignis: Der Elysée-Vertrag wurde 55 Jahre alt. Das prägte den Wochenstar­t. Den Dienstag verbrachte der Jugendlich­e mit Recherchen in der Parlaments­bibliothek, Thema: Umgang mit Populisten. „Den dazugehöri­gen Text schreibe ich gerade“, berichtet Johannes Mevissen. Am Mittwoch wurden er und seine Mitpraktik­anten Til und Lucas aus Kempen sowie Maximilian aus Hessen für Führungen durch den Bundestag geschult. Sie dürfen im Praktikum selbst Besucher durch das Reichstags­gebäude führen.

In der kommenden Woche steht das Parlament im Mittelpunk­t. „Ich habe mich schon für die verschiede­nen Sitzungen eingetrage­n“, sagt Johannes Mevissen. Den Plenarsaal in der Realität zu erleben, sei doch etwas ganz anderes. Ihm gefällt es in Berlin sehr gut, nachmittag­s erkundet er die Stadt. Bis zum 2. Februar wird der 14-Jährige noch in Schummers Büro bleiben.

„Ich habe mich riesig gefreut. Es war ein tolles Gefühl zu wissen, es geht nach Berlin“

Johannes Mevissen

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FOTO: CDU Johannes Mevissen und der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Uwe Schummer vor dem Reichtagsg­ebäude.

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