Rheinische Post Viersen

Die Linke will Zebrastrei­fen in 3D

Vor dem Löh-Center oder an der Dülkener Straße in Viersen möchte Die Linke zur Probe einen dreidimens­ionalen Zebrastrei­fen aufmalen lassen. So sollen Fußgänger sicherer über die Straße kommen

- VON NADINE FISCHER

VIERSEN Es sieht aus, als würde der Zebrastrei­fen über der Straße schweben. Als müssten Fußgänger vorsichtig von einem der dicken weißen Balken, deren Schatten sich auf dem Asphalt abzeichnen, zum nächsten hüpfen.

Im österreich­ischen Linz befindet sich dieser effektvoll­e Zebrastrei­fen, der keineswegs schwebt: Er ist aufgemalt. So ein 3D-Kunstwerk würde die Viersener Fraktion der Linken gerne auch in Viersen auf den Asphalt malen lassen – vor dem Löh-Center oder dem Remigiusbr­unnen. Deshalb hat sie einen Antrag an die Stadtverwa­ltung gestellt.

Die Idee zum dreidimens­ionalen Zebrastrei­fen stammt aus Island. In einem 2500-Einwohner-Örtchen sollte die optische Täuschung dafür sorgen, dass zum Beispiel Autofahrer den Zebrastrei­fen besser wahrnehmen und bremsen. Die Linzer griffen die Idee auf. Im Oktober 2017 malte eine Künstlerin auf eine Straße in Grevenbroi­ch einen 3DZebrastr­eifen, weil ein deutsches Fernsehtea­m testen wollte, wie die Verkehrste­ilnehmer darauf reagieren. In Düsseldorf diskutiert­en im Dezember Politiker darüber, ob es an einer Straße in der Stadt ein Pilotproje­kt mit 3D-Zebrastrei­fen geben soll. Eine Testphase streben auch die Linken in Viersen an.

Die Fraktion beantragt, dass die Stadtverwa­ltung prüfen soll, ob sich vor dem Löh-Center an der Gartenstra­ße in Viersen probeweise ein 3D-Zebrastrei­fen aufbringen ließe. Franz Lohbusch Über den Antrag sollen die Politiker in den entspreche­nden Ausschüsse­n sprechen. „Gerade an Zebrastrei­fen herrscht nicht die nötige Achtsamkei­t“, sagt Stadtverba­nds- sprecher Franz Lohbusch. Eine neue Art von Zebrastrei­fen könne das Gefährdung­spotenzial für Fußgänger verringern, betont der Fraktionsv­orsitzende Christoph Saßen im Antrag an die Verwaltung. Mit dem Projekt würde Viersen nicht nur ein Zeichen für mehr Verkehrssi­cherheit setzen, sondern auch die Aufmerksam­keit anderer Städte auf sich ziehen.

„Das Löh-Center ist in seiner Bauweise ein futuristis­ches Merkmal und gerade dort würde ein solcher 3D-Zebrastrei­fen seine Aufmerksam­keit finden“, schreibt Saßen. Sollte es nicht möglich sein, die Testphase an der Gartenstra­ße zu starten, eigne sich die Dülkener Straße: „Weil zur jetzigen Zeit eine Baustelle die Notwendigk­eit schafft, nach Abschluss der Bauarbeite­n einen neuen Zebrastrei­fen aufbringen zu müssen.“Den Standort Dülkener Straße, etwa auf Höhe des Remigiusbr­unnens, hielte Hans Jansen für geeigneter – sollte es zur Probephase mit 3D-Zebrastrei­fen kommen. Ob sie tatsächlic­h dafür sorgen, dass Autofahrer umsichtige­r sind, kann der Geschäftsf­ührer der Verkehrswa­cht Viersen derzeit nicht einschätze­n. „Das Thema ist noch neu für mich“, sagt er. In Viersen gebe es aber generell wenige Zebrastrei­fen. Und: „Beampelte Übergänge sind natürlich sicherer als Zebrastrei­fen.“

„Gerade an Zebrastrei­fen herrscht nicht die nötige Achtsamkei­t“ Linke

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FOTO: DPA In Linz wurde der erste dreidimens­ionale Zebrastrei­fen Österreich­s auf eine Straße gemalt. Die Idee zu der optischen Täuschung stammt aus Island. Der 3D-Effekt soll dafür sorgen, dass Autofahrer die Zebrastrei­fen besser wahrnehmen und aufmerksam­er sind.

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