Batshuayi beschert Stöger Sieg in Köln
Die Leihgabe des FC Chelsea feiert ein perfektes Debüt im BVB-Trikot. Mit zwei Toren ist der Belgier entscheidend am 3:2-Sieg der Dortmunder beteiligt. Der ehemalige FC-Trainer Stöger wird bei seiner Rückkehr nach Köln ausgepfiffen.
KÖLN (sid) Zwei Tore des Blitz-Debütanten Michy Batshuayi und ein Treffer von Andre Schürrle haben Borussia Dortmunds Trainer Peter Stöger bei der Rückkehr zu seinem Herzensklub einen Sieg beschert. Der erst am Mittwoch vom FC Chelsea ausgeliehene Batshuayi gab beim 3:2 (1:0) des BVB beim Tabellenletzten 1. FC Köln am Freitagabend einen Traumeinstand – seine Treffer (35./62.) ebneten den Weg, doch die Entscheidung blieb Schürrle (84.) vorbehalten. Simon Zoller (60.) und Jorge Mere (69.) trafen für die Kölner.
Die Rückkehr Stögers, der erstaunlicherweise nach vier fast durchgehend erfolgreichen Jahren ausgepfiffen wurde, hatte in der Domstadt Wellen selbst bis in höchste geistliche Kreise geschlagen. „Klare Sache: Er hat in dieser Saison hier immer verloren“, sagte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Diesmal kam es anders, weil Batshuayi erst aus der Drehung und dann nach einem Konter traf. Schürrles Schlenzer besiegelte den Sprung der Dortmunder auf den zweiten Platz. Der FC kassierte nach vier Spielen wieder eine Niederlage.
„Ich habe schon öfter eine schwere Situation in meiner Karriere gehabt. Das bringt einen immer weiter. Der Sieg ist für die Mannschaft extrem wichtig und tut gut“, sagte Schürrle bei Eurosport und Batshuayi äußerte: „Ich bin sehr glücklich. Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben.“FC-Kapitän Jonas Hector war dagegen enttäuscht: „Wir waren auf Augenhöhe, haben aber nichts in der Hand.“
Um den FC zu schlagen, schickte Stöger („Köln ist ein Fixpunkt meines Lebens“) sofort Batshuayi aufs Feld. Der Belgier überzeugte mit Wucht, Technik und feinem Gespür für Gefahr. Mario Götze hingegen fehlte mit Rückenproblemen. Bei den Kölnern spielte Sehrou Guirassy im Angriff für den erkälteten Yuya Osako. Im Sturm der Gastgeber allerdings kam der Ball selten an. Der BVB bestimmte anfangs das Spiel besonders über die offensiven Außenpositionen, auf denen Christian Pulisic und Andre Schürrle in die Tiefe starteten. Batshuayi warf sich in der Mitte in die Zweikämpfe.
Dem FC blieben lange Bälle – so entstand auch die erste Großchance, bei der Milos Jojic aus zwölf Metern freistehend BVB-Torhüter Roman Bürki anschoss (14.). Im Gegenzug traf Shinji Kagawa mit links die Querlatte des Kölner Tores (15.), Batshuayi wurde noch geblockt (21.), ehe er nach starker Vorarbeit von Jeremy Toljan sein Premierentor erzielte. Bis zum zweiten dauerte es nur neun Minuten – doch VideoAssistent Günter Perl griff schnell ein: Der Belgier stand zuvor knapp im Abseits.
Die Dortmunder vermieden es fortan, den Gastgebern Räume für Konter zu öffnen. Da Köln bis auf eine gute Aktion Guirassys, der knapp über das Tor von Roman Bürki zielte, die gewohnt wacklige BVBAbwehr lange ideenlos angriff, war das durchaus eine erfolgversprechende Taktik. Jedoch hätte Batshuayi bereits zehn Minuten nach Wiederanpfiff das Spiel alleine vor Timo Horn entscheiden müssen.
Stattdessen kamen die Kölner zurück. Pulisic hatte unnötig den Ball vertändelt, Bürki hielt einen Schuss von Dominique Heintz nicht fest – der eingewechselte Zoller traf artistisch per Kopf im Fallen. Sekunden später war es Heintz, der den Ball verlor und Batshuayi dessen zweites Tor ermöglichte. Meré konterte. Es ging wie wild hin und her, ehe Schürrle den Schlusspunkt setzte.