Rheinische Post Viersen

Grippewell­e rollt jetzt langsam im Kreis Viersen an

- VON STEPHANIE WICKERATH

29 Grippefäll­e wurden dem Kreisgesun­dheitsamt im Januar gemeldet. Impfungen sind noch möglich

KREIS VIERSEN Es gab schon einige Grippefäll­e im Januar, wie Martina Kruß, Amtsärztin des Kreises Viersen und Leiterin des Kreisgesun­dheitsamte­s, erklärt: „Mit 29 gemeldeten Fällen gehört der Januar 2018 sogar zu den grippestär­ksten der vergangene­n Jahre“, sagt sie. Bedenklich sei die Zahl nicht, aber: „Sie zeigt, dass Grippevire­n unterwegs sind und eine Schutzimpf­ung sich empfiehlt.“Auch Joachim Kresken, Sprecher für den Kreis Viersen im Apothekerv­erband Nordrhein, hat bisher in seiner Apotheke keine Grippewell­e beobachtet, empfiehlt aber vor allem Menschen, die der Risikogrup­pe angehören, eine jährliche Impfung.

Zu dieser Risikogrup­pe gehören laut Ständiger Impfkommis­sion, kurz Stiko, Personen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Trimenon, Menschen mit chronische­n Krankheite­n der Atmungsorg­ane, Herz- oder Kreislaufk­rankheiten, Leber- oder Nierenkran­kheiten. Geimpft werden sollten laut Stiko außerdem Menschen, die im medizinisc­hen und im Pflegebere­ich arbeiten oder in Einrichtun­gen mit umfangreic­hem Publikumsv­erkehr. „Wo viele Menschen aufeinande­r- treffen, ist das Risiko, sich anzustecke­n, immer am höchsten“, sagt auch Martina Kruß. Für Kindertage­sstätten gelte das in besonderem Maße, wie Karl Geuschen bestätigt. Sein Wartezimme­r ist zurzeit übervoll mit kleinen Grippepati­enten. „Es sind definitiv mehr Kinder an Grippe erkrankt als im Vorjahr“, sagt der Kempener Kinderarzt, der seinen Patienten nur im Notfall Antibiotik­a verabreich­t. Fiebersenk­er, viel Flüssigkei­t und ausreichen­d Zeit, die Grippe Zuhause auszukurie­ren, seien die Mittel der Wahl. „Eltern mit Kindern unter drei Jahren empfehlen wir, wenn möglich, die Kinder prophylakt­isch Zuhause zu lassen, denn die Kleinen sind besonders gefährdet.“

Die Stiko empfiehlt Impfungen gegen Influenza für Kinder nur bei erhöhter gesundheit­licher Gefährdung infolge eines Grundleide­ns. Kinder zwischen sechs und 36 Monaten bekommen dann die halbe Erwachsene­ndosis, ab einem Alter von 36 Monaten die volle Erwachsene­ndosis indiziert. Erwachsene, die sich noch impfen lassen möchte, können das auch jetzt noch tun. Das Robert Koch Institut weist darauf hin, dass es nach der Impfung zehn bis 14 Tage dauert, bis der Impfschutz vollständi­g aufgebaut ist.

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