Rheinische Post Viersen

Tausende beim Tulpensonn­tagszug

Ein rekordverd­ächtiger Tulpensonn­tagszug: liebevoll gestaltete, bunte Kostüme, gut gelaunte Zuschauer und ein süßer Kamellereg­en. Mehr als dreieinhal­b Stunden gehörte Alt-Viersen gestern den Jecken

- VON EVA-MARIA GEEF

VIERSEN Viele tausend Narren haben gestern trotz regnerisch-kalten Wetters fröhlich in der Viersener Innenstadt gefeiert – ganz nach dem Motto: „Mit Föhnfrisur und Dauerwelle – Vierscher Narren sind zur Stelle“. Kurz vor dem Start wird der Himmel ein wenig freundlich­er.

Von zehn bis eins zählen die Feiernden um Punkt 14.11 Uhr an der Dülkener Straße herunter, dann erklingen drei donnernde Kanonensch­läge. Mit einem kräftigen „D’Zoch kütt“ist der Tulpensonn­tagszug eröffnet und die erste Fußgruppe der Zugleitung beginnt ihren dreieinhal­b Stunden dauernden Marsch bis zur Festhalle.

Ballonfahr­er, Hippies oder Bob der Baumeister: Karnevalsw­agen wechseln sich mit Fußgruppen ab; Süßigkeite­n, Flummis und Bleistifte werden geworfen. „Wir haben heute an die 70 Vereine in 102 Gruppen und kommen so auf mehr als 3000 Teilnehmer“, erklärt Zugleiter Elmar Orta. Er rechne mit rund 20.000 Besuchern, am liebsten würde er die Schnapszah­l 22.222 erreichen. Die größte Fußgruppe stellt die Katholisch­e Landjugend Dülken mit mehr als 100 Teilnehmer­n, alle als Tabaluga. Der Freundeskr­eis „Poschmanns“ist als „gelbe Vögel“unterwegs, die KG Fideles Kränzchen als l Klaviertas­taturen.

Acht Kapellen sorgen neben der Wagenmusik für gute Laune. Anke Krienen aus Dülken schunkelt im Panda-Kostüm: „Das trage ich zum ersten Mal. Bei dem Wetter wollte ich etwas tragen, das warm ist.“Sie komme seit vielen Jahren hierher, sei auch schon mitgegange­n, denn: „Der Viersener Zug ist einfach schön.“Nadine Weinmann betreut Nessi (17) und Adolf (13): Die beiden rheinisch-deutschen Kaltblüter des Reit- und Fahrstalls Platen sind immer wieder beim Zug dabei und warten geduldig auf ihren Einsatz. Für ein tierisches Kostüm hat sich Nadja (22) entschiede­n: Ihr aufwendige­s Froschköni­gin-Kostüm ist eigentlich zu dünn für kühles Wetter: „Dafür gibt es ja Thermo-Unterwäsch­e“, meint sie, die den Zug von ihrem Stammplatz aus verfolgt. Auch Ida (7) hat ein Tierkostüm gewählt: Sie ist als Elefant verkleidet, ihre Mama hat einen kleinen Rüssel in das Gesicht gemalt und große graue Ohren an die Mütze angenäht. Das Beste für Ina am Karnevalsz­ug: „Es gibt viele Süßigkeite­n.“

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RP-FOTOS: (6): J. KNAPPE Musik im Zug neu interpreti­ert: Mit viel Liebe zum Detail hatte die KG „Fideles Kränzchen“ihre wohlklinge­nden Kostüme gestaltet. Als Klaviertas­taturen zogen sie viele Blicke auf sich.
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Der kleine Prinz als großzügige­r Kamellewer­fer: Jan I. (Zaum) auf dem Wagen.
 ??  ?? Die gelben Vögel sorgten für einen munteren, gut gelaunten Farbtupfer.
Die gelben Vögel sorgten für einen munteren, gut gelaunten Farbtupfer.
 ??  ?? Gut gelaunt: Ein kleiner Kamellejäg­er unterwegs.
Gut gelaunt: Ein kleiner Kamellejäg­er unterwegs.

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