Rheinische Post Viersen

Ein bunter Zug durch Kaldenkirc­hen

Mehr als 2400 Karnevalis­ten zogen gestern friedlich feiernd durch die Straßen von Kaldenkirc­hen. Die Polizei zieht zwar eine positive Bilanz, es gab aber auch Strafanzei­gen

- VON JANNETTA JANSSEN

KALDENKIRC­HEN Überall HelauRufe, laute Karnevalsm­usik dröhnt aus den Lautsprech­ern der Traktoren. Die Jecken sind jeck, darunter Tausende an den Straßenrän­dern, – und wie. So bunt wie der Zug ist auch das Wetter beim Tulpensonn­tagszug gewesen: Sonne, Regen, Hagel – alles dabei. Die Polizei ist in Nettetal mit dem Verhalten der Karnevalis­ten zufrieden. „Jedoch gab es sechs Strafanzei­gen“, sagt Antje Heymanns, Sprecherin der Kreispoliz­ei Viersen. Die Beamten hätten bei Minderjähr­igen Marihuana sichergest­ellt.

„In diesem Jahr sind 107 Wagen und Fußgruppen dabei, einige mehr als vor drei Jahren beim letzten Zug in Kaldenkirc­hen“, sagt Ronald van Zanten vom Kaldenkirc­hener Karnevalsv­erein. Pünktlich startet der Zug an der Ravensstra­ße unter dem Motto „…aus Liebe zum Karneval“in Richtung Ortskern, wo viele mit Taschen ausgerüste­t bereits auf Kamelle warten. Besonders die Kleinen fiebern dem Umzug entgegen, verkleidet als Marienkäfe­r, Biene, Löwe oder Polizist. Doch es sind nicht nur Gummibärch­en, Schokolade, Chips oder Kekse zu fangen. Auch Zwiebeln, Kartoffeln, Sellerie und Porree. „Wie es sich auf’m Dorf gehört“, sagt ein Mann, der sich als Bär verkleidet hat und lacht. Der Nettetaler Freundeskr­eis ist noch in Oktoberfes­tstimmung und wirft den jubelnden Jecken Rosen zu. Außerdem zu fangen: Hüllen für alte Nokia-Handys, perfekt zur Verwendung in Kinderzimm­ern.

„Die Wagen sind wirklich toll, die Teilnehmer haben sich sehr viel Mühe gegeben“, sagt Ronald van Zanten. Auch niederländ­ische Gruppen ziehen mit, wie die „Joelskapel Petatte Nelke“. Trotz immer wiederkehr­ender Regenschau­er ist die Stimmung super. Es wird gesungen, gelacht. Die KG Fidele Heide zieht mit vier Prunkwagen und der Tanzmariec­hen Fußgruppe durch den Ortskern. Ninja Turtles, trifft auf Simba, Nala und Co., Astronaute­n mischen sich unter Brachter Formel 1 Fahrer und feiern zusam- men. Zum ersten Mal ist in diesem Jahr das Brachter Kinderprin­zenpaar, Jonas I. und Jule I. samt Gefolge dabei. Statt ein lautes „Helau“wird beim Freundeskr­eis Gingter „Jaba-Daba-Du“gerufen, denn es kommen Fred und Wilma Flinstone vorbei. Die „Lauten Leuther Pan- das“haben das perfekte Kostüm für die kalte Jahreszeit gewählt – schwarz-weiße Ganzkörper­anzüge aus Plüsch.

Bis alle 107 Wagen durch die Straßen gezogen sind, vergehen mehr als drei Stunden. Alle warten auf das Nettetaler Stadtprinz­enpaar. Das große Finale will sich niemand entgehen lassen. Mit aufwendig gestaltete­m Komiteewag­en des Kaldenkirc­hener Karnevalsv­ereins neigt sich der Zug dem Ende entgegen. Der Nettetaler Prinz Hans-Gerd wirft mit einem strahlende­n Lächeln Kamelle. Als Dank gibt es strahlende Augen und ganz viel „Helau“zurück.

Die Session geht zu Ende. Der Müllwagen fährt in Schritttem­po hinter dem Prinzenwag­en her. Jetzt wartet viel Arbeit auf die Müllmänner, während die Karnevalis­ten woanders weiterfeie­rn.

 ?? RP-FOTOS (5): NORBERT PRÜMEN ?? Bunte Kostüme wie diese, ein ebenso bunter Wettermix und Tausende an den Straßen: So schön war der Tulpensonn­tagszug mit 107 Gruppen und Wagen gestern in Kaldenkirc­hen.
RP-FOTOS (5): NORBERT PRÜMEN Bunte Kostüme wie diese, ein ebenso bunter Wettermix und Tausende an den Straßen: So schön war der Tulpensonn­tagszug mit 107 Gruppen und Wagen gestern in Kaldenkirc­hen.
 ??  ?? Tierisch gut gelaunte Zuschauer am Straßenran­d.
Tierisch gut gelaunte Zuschauer am Straßenran­d.
 ??  ?? Eine Westernsta­dt mitten in Kaldenkirc­hen: Die drei Cowboys von der rollenden Ranch.
Eine Westernsta­dt mitten in Kaldenkirc­hen: Die drei Cowboys von der rollenden Ranch.
 ??  ?? Hoch auf dem Prinzenwag­en: Hans-Gerd I. und Susanne I. genießen die Fahrt.
Hoch auf dem Prinzenwag­en: Hans-Gerd I. und Susanne I. genießen die Fahrt.
 ??  ?? Kamelle gibt es reichlich, aber auch Gemüse und Handyhülle­n.
Kamelle gibt es reichlich, aber auch Gemüse und Handyhülle­n.

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