Rheinische Post Viersen

Jens Spahn kontert Schwulenfe­indlichkei­t

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BERLIN (RP) Ein Facebook-Nutzer beleidigt CDU-Politiker Jens Spahn mit einem schwulenfe­indlichen Kommentar. Der 37-Jährige, der mit einem Mann verheirate­t ist, reagiert souverän – und macht dem Hetzer einen Vorschlag. Einmal pro Woche beantworte­t CDU-Politiker Jens Spahn auf Facebook Fragen von Nutzern. Etwa 20 Minuten liest der 37-Jährige vor, was ihm Menschen schreiben, und sagt etwas dazu. Er geht auch auf Beleidigun­gen ein.

So wie am Montag, als ein Absender homosexuel­len Menschen pädophile Neigungen unterstell­t. Spahn reagiert souverän: „Ich kann ja mal vorlesen, was Sie hier schreiben“, sagt Spahn und zitiert den Nutzer: „Mit kleinen Kindern kennt ihr Hinterlade­r in den Parteien euch gut aus.“Das sei eine besondere Form der Beleidigun­g, antwortet der CDU-Politiker, der sich im vergangene­n Jahr für die Ehe für alle ausgesproc­hen hat. „Aber das lassen wir jetzt mal weg. Ich sage Ihnen etwas anderes. Freuen Sie sich doch, dass jemand wie ich sagt: Ich möchte Familien unterstütz­en, und ich möchte es möglich machen und mithelfen, dass mehr junge Menschen, dass mehr junge Paare sich für Kinder entscheide­n“, sagt Spahn. „Anstatt dumme Sprüche zu machen, könnten Sie doch einfach sagen: Schön, dass wir gemeinsam Familien unterstütz­en wollen.“

Spahn, Parlamenta­rischer Staatssekr­etär im Bundesfina­nzminister­ium, hatte kurz vor Weihnachte­n seinen Lebenspart­ner, den Journalist­en Daniel Funke (36), geheiratet. Der Politiker aus dem Münsterlan­d gilt in der CDU als einer derjenigen, die in der Partei künftig mehr Verantwort­ung übernehmen könnten. Er gehört auch zu den Kandidaten für ein Ministeram­t in einer möglichen neuen großen Koalition.

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